Wasser marsch! Römerquelle in Rommersdorf sprudelt wieder

ROMMERSDORF · Die Investoren der Villa Schaaffhausen in Rommersdorf haben den Brunnen angestellt. Die überarbeitete Baupläne werden am 5. Mai vorgestellt.

Kaum floss das Wasser, da wurden schon die ersten Flaschen gefüllt. Zwar ist an der Römerquelle unmissverständlich zu lesen: Kein Trinkwasser. Einige Liebhaber hatten das kühle Nass aber offenbar sehr vermisst. Gut fünf Monate, nachdem die Investoren an der Villa Schaaffhausen, Christian Boettcher und Johannes Menge, die Quelle abgestellt hatten, drehten sie am Montag den Hahn wieder auf - und das Wasser sprudelt wie seit 1847.

"Jeder handelt hier auf eigene Verantwortung und Gefahr", betonte Manfred Limbach, Vorsitzender des Rommersdorf-Bondorfer Bürgervereines, zum Umgang mit dem Brunnen. Dagegen, dass er abgestellt wurde, hatte sich massiver Protest erhoben. "Das hat uns überrollt", gab Menge zu.

Vorhaltungen, das Abstellen sei eine "Retourkutsche" für die kritische Haltung zur geplanten Teilbebauung des Areals gewesen, wiesen der Architekt und Boettcher, Mitgesellschafter in der MBM Immobilien Treuhand GmbH, erneut weit von sich. Fragen von Sicherheit und Haftung, etwa Anforderungen an die Qualität von Trinkwasser, seien Auslöser gewesen. Menge: "Eine Konfrontation war von uns nicht gewollt." Dass das Quellenwasser auf Kosten der Investoren wieder sprudelt, sei auch "ein kleines Zeichen der Versöhnung".

Und die Bedenken konnten ausgeräumt werden. Wie das Gesundheitsamt des Rhein-Sieg-Kreises auf GA-Anfrage bestätigte, genüge der Hinweis "Kein Trinkwasser". Andernfalls wären umfangreiche Untersuchungen nach der Trinkwasserverordnung nötig. Boettcher dankte speziell Otto Neuhoff. Der unabhängige Bürgermeisterkandidat sei auf ihn zugekommen, habe "den Dialog wieder angestoßen" - mit Erfolg. Boettcher: "Für Bad Honnef wünsche ich mir, dass auch andere Stillstände angesprochen und gelöst werden."

Den Dialog fortsetzen will man auch zur Planung an der Villa. Wie berichtet, gehört das Gelände dem Erzbistum Köln; 1984 wurde ein Erbbaurecht mit einer Laufzeit von 66 Jahren bis 2050 vergeben. 2011 erwarben die aktuellen Eigentümer das Erbbaurecht. Sie planen die Sanierung der denkmalgeschützten Villa und südlich des Finkenpfades vier Wohnhäuser.

Schon mehrfach waren die Pläne Thema in Politik und Bürgerschaft, wurden auf Bedenken hin überarbeitet. Kommende Woche wird eine neue Fassung vorgestellt. Menge: "Wir wollen alles, was die Villa angeht, mit ihnen gemeinsam angehen." Zugleich gelte: "Das Zeitfenster schließt sich, die Villa muss saniert werden." Um dies zu bewerkstelligen, sei eine "sanfte Bebauung für die Wirtschaftlichkeit" unumgänglich.

Was die Quelle angeht, wäre eine "Patenschaft" des Bürgervereins möglich. Dessen Vorsitzender unterstrich: "Es geht nur miteinander, nicht gegeneinander." Von einem Rechtsweg wegen der Quelle, wie Einzelne ihn erwogen hätten, "haben wir abgeraten". Für die Pläne auf dem Areal wünschte Limbach "ein glückliches Händchen", schon wegen der Verkehrserschließung.

Die Pläne werden öffentlich vorgestellt am Montag, 5. Mai, 18 Uhr, in der Villa Schaaffhausen.

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