Sankt Augustiner Jugendhilfe Kinder drehen ihren eigenen Film

SANKT AUGUSTIN · Große Aufregung herrschte am Montag in der Stadtteilwohnung am Engelsgraben in Sankt Augustin: Ein Film wurde gedreht. Und die Hauptdarsteller waren die Kinder. Unter anderem Qualid und Kalid, Maryam und Mohammed, Amin und Nourrdin. Sie zeigten, wie sie sich die Zeit vertreiben in der Einrichtung des Vereines zur Förderung der städtischen Jugendeinrichtungen in Sankt Augustin.

 Alltag und zugleich Filmszene in der Stadtteilwohnung am Engelsgraben in Niederpleis: Die Hauptdarsteller amüsieren sich beim Kickern.

Alltag und zugleich Filmszene in der Stadtteilwohnung am Engelsgraben in Niederpleis: Die Hauptdarsteller amüsieren sich beim Kickern.

Foto: Holger Arndt

An diesem Freitag hat das kleine Stück mit dem Titel "okijusa" in der Stadtteilwohnung Premiere. "Okijusa" ist die Abkürzung für das, was die Mitarbeiter dort und an neun anderen Standorten im Stadtgebiet leisten. Nämlich "offene Kinder- und Jugendarbeit in Sankt Augustin". Und genau das ist auch Inhalt des zwölf Minuten langen Filmchens.

"Neun Meter roten Teppich haben wir besorgt, den rollen wir am Freitag natürlich aus, wie bei einer großen Premiere", sagte Ute Braun, die die Stadtteilwohnung, eine der vier am Film beteiligten Häuser, leitet. Die Idee, die Arbeit der verschiedenen Stellen in einen "Streifen" zu packen, war entstanden, als der Verein sich und seine Arbeit der im vergangenen Jahr neu eingestellten Leiterin des Fachbereichs Kinder, Jugend und Schule, Sandra Clauß, vorstellte.

"Unser großes gemeinsames Thema ist die offene Kinder- und Jugendarbeit, aber unsere Angebote haben unterschiedliche Schwerpunkte", erklärte Braun, die die Dreharbeiten gemeinsam mit ihren Kollegen Frauke Kühn vom Café Leger, Bernd Naumann vom Jugendzentrum Matchboxx und Streetworkerin Sybel Dalgic organisierte.

Hinter der Kamera stand Diplomdesignerin Sarah Nagelschmidt, die jeweils einen Tag am Engelsgraben, am Abenteuerspielplatz Wellenstraße, im Jugendzentrum Matchboxx in Mülldorf und im Stadteilladen an der Johannesstraße in Menden die unterschiedlichsten Szenen drehte.

Deswegen ist der Film abwechslungsreich und höchst informativ. "Wir haben gezeigt, was wir hier so alles machen", erzählte die achtjährige Maryam. Nourrdin zum Beispiel kann aus dem Anlauf einen Salto schlagen, Amin ist ein richtig guter Kicker-Spieler und Qualid beherrscht den Balanceakt auf dem sogenannten Rola-Bola nahezu perfekt. "Bewegung und sportliche Angebote sind bei uns große Themen", so Braun. "Im Vorjahr konnten wir über Mittel des Landschaftsverbands Spielgeräte anschaffen, die von den Kindern eifrig genutzt werden."

Ganz anders sieht es im Jugendzentrum Matchboxx aus. "Der Film zeigt unter anderem die vielen verschiedenen Räumlichkeiten, angefangen von der Chill-out-Area über den Toberaum, das Bastelzimmer und die Ecke, in der die älteren Kinder eine Wii-Konsole und Tischtennisplatte vorfinden", so Braun.

"Wir haben ganz viele Szenen wiederholen müssen", gab Maryam zu. Klar, wenn so viel jugendliche Energie gebündelt werden muss. "Mehr als 20 Kinder haben mitgemacht, die meisten sind zwischen acht und 13 Jahren alt. Da ist Power hinter", so Braun. Wie stolz sie allesamt sind, merkt man ihnen sofort an. "Vor der Premiere kommt sogar ein Friseur und macht uns schön."

Die Filmvorführung beginnt am Freitag um 18 Uhr am Engelsgraben 2-18.

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