Nachfolger an Sankt Servatius Guido Harzen ist neuer Kirchenmusiker in Siegburg

SIEGBURG · Der 51-jährige Guido Harzen ist seit Anfang Oktober Kantor der Pfarrkirche im Zentrum Siegburgs. Er hat an der Folkwang-Hochschule in Essen und in Düsseldorf studiert.

 Mit Leib und Seele Kirchenmusiker ist Guido Harzen.

Mit Leib und Seele Kirchenmusiker ist Guido Harzen.

Foto: Nadine Quadt

Die Sonne spielt mit den Farben der Chorfenster und lässt den Kirchenraum regelrecht strahlen. „Dieser Ort ist einfach wunderbar“, sagt Guido Harzen. Von seinem neuen Arbeitsplatz aus hat er das Kirchenschiff von Sankt Servatius gut im Blick. Der 51-Jährige ist seit Anfang des Monats Kantor der Pfarrkirche im Zentrum Siegburgs und zugleich Seelsorgebereichsmusiker der Pfarrgemeinde Sankt Servatius. Er folgt damit auf Adolf Fichter, der das Amt mehr als 30 Jahre innehatte.

Seinen ersten offiziellen Einsatz hat der 51-Jährige bereits absolviert, indes nicht an der klangvollen Klaisorgel in Sankt Servatius. In der früheren Abteikirche auf dem Michaelsberg spielte er zum Kirchweihfest von Sankt Michael Anno-Hymnen. So will Harzen es auch weiter halten. „Mein Schwerpunkt liegt in Sankt Servatius, aber im Wechsel mit meinen vier Kollegen möchte ich versuchen, in allen Kirchen im Seelsorgebereich zu spielen“, sagt der Vater von drei erwachsenen Kindern.

Harzen hat an der Folkwang-Hochschule in Essen katholische Kirchenmusik studiert und anschließend in Düsseldorf den Studiengang „Orchester dirigieren“ absolviert. Nach seinem Examen begann er 1993 als Kantor an Sankt Josef in Neuss-Weißenberg, wo er bis zu seinem Wechsel nach Siegburg geblieben ist. „Jetzt war eine gute Zeit, um noch einmal etwas Neues zu wagen“, sagt Harzen. Im vergangenen Herbst habe er Siegburg erstmals besucht und sei gleich beeindruckt gewesen von der zuvor unbekannten Stadt und den Menschen, die ihm dort begegnet sind. „Ich freue mich auf die neue Aufgabe“, sagt er.

Eine Mischung aus Neuem und Bewährten

Dabei setzt der Kirchenmusiker auf Neues, aber auch auf Bewährtes. So möchte er weiterhin die von seinem Vorgänger 1990 eingeführte samstägliche Orgelmusik zur Marktzeit gestalten. Am Samstag, 6. Oktober, gibt Guido Harzen ab 11.30 Uhr mit einem Sonderkonzert in Sankt Servatius seinen Einstand. Zusammen mit dem Ensemble „New Girls“ spielt er unter anderem Variationen über „Ein Haus voll Glorie schauet“, Smetanas „Die Moldau“ oder Vorspiel und Abendsegen aus Humperdincks „Hänsel und Gretel“.

„In einer neuen Konzertreihe möchte ich die verschiedenen Siegburger Kirchenorgeln auch am Abend erklingen lassen“, sagt Harzen. Für die erste Siegburger Abendmusik hat er am Samstag, 13. Oktober, die Abteikirche Sankt Michael auserkoren. Ab 19.30 Uhr gibt es dort Gregorianik und Orgel. Während des Mittelalterlichen Marktes in Siegburg soll es zudem an jedem Adventssamstag eine Abendmusik in Sankt Servatius geben. Das Spiel auf der voluminösen Klaisorgel in Sankt Servatius und ihren Verwandten in den anderen Siegburger Pfarrkirchen ist der eine, die Chorarbeit ein weiterer Schwerpunkt, den Harzen in seiner Arbeit setzen möchte. „Es gibt einige Chöre im Seelsorgebereich“, weiß der 51-Jährige. Die sollen auch weiterbestehen. „Ich möchte aber auch schauen, ob es nicht auch gelingt, etwas Neues anzustoßen“, sagt er. Daher bietet er an den Donnerstagen im Oktober ab 20 Uhr im Servatiushaus an der Mühlenstraße offene Chorproben. „Jeder kann kommen, mich kennenlernen und mit anderen zusammen singen“, so Harzen. Der Kirchenmusiker blickt von der Orgelempore auf das Kirchenschiff: „Das ist ein so geschichtsträchtiger Ort, hier kann man wunderbare Gottesdienste feiern.“ Und er freue sich sehr darauf, die Kirche mit Leben zu füllen.

Mehr Informationen gibt es auf der neuen Seite www.servatiusmusik.de.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort