Stadtratssitzung Streit zwischen Siegburger AfD-Mitgliedern

SIEGBURG · Schon vor der ersten Sitzung des neuen Stadtrates hat sich der Siegburger Ortsverband der Alternative für Deutschland (AfD) zerstritten. Eine gemeinsame Fraktion im Rat werde es nicht geben, teilte Vorstandsmitglied Jörg Dastler, einer der beiden Ratsvertreter der AfD, am Donnerstag mit.

Als Grund nannte Dastler Meinungsverschiedenheiten mit Ralph Wesse, der bisher als Fraktionsvorsitzender der AfD in Siegburg aufgetreten war. "Ich musste jetzt die Reißlinie ziehen", sagte der Feuerwehrbeamte dem GA auf Nachfrage. Wesse sei im Parteivorstand, zu dem außer ihm und Dastler noch Norbert Klein gehört, "schon seit einiger Zeit isoliert", weil er Alleingänge mache und im Namen der Partei unabgesprochene Äußerungen tätige. So werde etwa die Website des Siegburger Ortsverbands einzig von Wesse betrieben.

Die Sondierungsgespräche mit der CDU, von denen Wesse berichtet hatte, seien auf seine, Dastlers, Initiative hin zustande gekommen und befänden sich auch "weiterhin im Fluss". Im Rat würden Wesse und er nun beide als Einzelmitglieder für die AfD sitzen. Dastler erwähnte außerdem eine Pressemeldung im Vorfeld der Kommunalwahl, in der es um Bettlerbanden aus Osteuropa ging. "Das war nicht in unserem Sinne", sagte er. Er bedauere, dass es nicht zu einer Einigung gekommen sei: "Das ist ein schmerzlicher Prozess, aber es ist fairer, jetzt Klartext zu sprechen."

Norbert Klein hingegen betonte gegenüber dem GA, dass es mit Wesse "nur auf persönlicher Ebene" Probleme gebe. Bei den Sachthemen sei man sich einig: "Die politischen Ziele stehen nicht infrage", sagte Klein.

Ralph Wesse wollte sich zu dem Thema auf GA-Anfrage nicht äußern: "Dazu kann ich nichts sagen."

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