Belohnung ausgesetzt Steinkreuz von 1793 ist weg

NIERENDORF · Die Bürger des Grafschaft-Dorfes Nierendorf sind sauer. Im Wald ist ein altes Steinkreuz spurlos verschwunden. Erst vor wenigen Tagen war es noch von Jürgen Götz aus Nierendorf und Michael Schäfer vom Bentgerhof gesehen worden.

 Vermisst: das Steinkreuz aus Nierendorf.

Vermisst: das Steinkreuz aus Nierendorf.

Foto: Prothmann

Eine Suche in der Umgebung verlief ohne erfolg. Auch eine Umfrage in den Nachbarorten und bei der Gemeindeverwaltung brachte keinen Hinweis. "Wir gehen davon aus, dass das Kreuz gestohlen wurde", so der Nierendorfer Heimatforscher Ottmar Prothmann, der für Hinweise auf den Verbleib eine Belohnung ausgesetzt hat.

Das Kreuz stand am alten Weg von Nierendorf nach Unkelbach, etwa 500 Meter nördlich der Straße von Birresdorf nach Remagen. Es ist 50 Zentimeter hoch, 39,5 Zentimeter breit, 9,5 Zentimeter dick und aus Basaltlava. Als Inschrift ist nur die Jahreszahl 1713 eingeritzt. Nach diesem Kreuz wird der Distrikt "Am steinernen Kreuz" genannt. "Warum das Kreuz errichtet wurde, ist noch unklar.

Bemerkenswert ist jedoch, dass in der Nachbargemarkung Kirchdaun vier Kreuze ebenfalls aus dem Jahr 1713 an den Wegen nach Remagen stehen", sagt der Kirchdauner Hobbyarchäologe Andreas Schmickler. Von diesen vermutet man, dass sie errichtet wurden, als in jenem Jahr in Kirchdaun eine Apollinaris-Bruderschaft gegründet wurde. Das verschwundene Kreuz könnte damit in Verbindung stehen.

Prothmann: "Obwohl das Kreuz abseits im Wald stand, war es doch allseits bekannt. Deshalb ist die Entrüstung über den mutmaßlichen Diebstahl im Dorf groß."

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