Bornheimer Rathausfoyer Ausstellung zu Ehren der Gebrüder Grimm

Bornheim · Der Froschkönig thront gleich in mehrfacher Ausführung auf dem Vitrinenglas, Rotkäppchen lacht die Besucher von verschiedensten Produkten - vom Käse über Briefmarken bis hin zur Serviette - an, und selbstverständlich sind auch Schneewittchen und Frau Holle mit von der Partie.

 Zur Eröffnung kamen einige in Kostümen. Wolfgang Henseler (v.l.), Iris Schürmann-Mock und Brigitte Nowak holten die Märchenwelt ins Rathaus. Kindergartenkinder bastelten den Wolf und sieben Geißlein.

Zur Eröffnung kamen einige in Kostümen. Wolfgang Henseler (v.l.), Iris Schürmann-Mock und Brigitte Nowak holten die Märchenwelt ins Rathaus. Kindergartenkinder bastelten den Wolf und sieben Geißlein.

Foto: Ulrike Sinzel

Denn schließlich sind die Märchenfiguren die Protagonisten der Ausstellung "Froschkönig und Co. - Die Märchenwelt der Brüder Grimm" in der Bürgerhalle des Bornheimer Rathauses, die am Dienstag eröffnet wurde.

Noch bis Donnerstag, 15. November, gibt die Stadtbücherei in Zusammenarbeit mit der Bornheimer Autorin Iris Schürmann-Mock darin nicht nur eine Übersicht über einige der bekanntesten Märchen der berühmten Grimm-Brüder Wilhelm und Jacob. Auch von Bornheimern zur Verfügung gestellte Exponate zum Thema "Märchen" sind während der Rathausöffnungszeiten zu sehen.

"Bis zur letzten Woche vor Ausstellungseröffnung haben wir noch Lizenzen von Illustratoren eingeholt", berichtete Schürmann-Mock, die in einer ausführlichen Eröffnungsrede das Leben und Wirken von Wilhelm und Jakob Grimm nachvollzog. "Als Sprachwissenschaftler und nicht zuletzt Märchensammler sind sie bis heute weltbekannt."

Kritik habe es auch damals schon an den Märchen gegeben: zu abergläubig seien sie, später hieß es gar, sie hätten die Gräueltaten der Nazis heraufbeschworen, und immer wieder wurde die Frage gestellt, ob sie Kindern überhaupt zumutbar seien.

Bürgermeister Wolfgang Henseler hatte zu letzterer Frage jüngst seine eigenen Erfahrungen gemacht, wie er bei der Ausstellungseröffnung verriet: "Als ich Hänsel und Gretel vorgelesen habe, war ich zuerst erschrocken darüber, wie blutrünstig es dort zugeht", erzählte der Bürgermeister.

"Allerdings hatte ich nicht das Gefühl, dass das die Kinder verschreckt. Im Gegenteil: Sie waren fasziniert und haben im Anschluss kräftig darüber diskutiert, ob das alles so richtig war. Wenn es die Kinder zum Lesen bringt, haben wir schon viel gewonnen." Auch für Erwachsene ist die Ausstellung im Bornheimer Rathausfoyer sicherlich lohnenswert; wer will, kann dort auf von Stadtarchivar Christian Lonnemann erstellten Plakaten noch einmal die Märchen nachlesen.

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