Bauchtanz in Bornheim Ohne den "Shimmy" geht es nicht

Bornheim · Die Bauchtanzgruppe "Noujoum el Sharq" ist aus einem Kursus der VHS hervorgegangen. Ein Hauch von Orient weht jeden Donnerstagabend durch die Aula der Johann-Wallraf-Grundschule Bornheim. Denn zu dieser Zeit üben sich die Teilnehmerinnen des Bauchtanzkurses der Volkshochschule (VHS) Bornheim/Alfter in einfachen Schritt- und Tanzkombinationen.

 Glitzer und Glimmer: Ihre Kostüme schneidern die sechs Frauen selbst.

Glitzer und Glimmer: Ihre Kostüme schneidern die sechs Frauen selbst.

Foto: Wolfgang Henry

Den Anfängerinnen vermittelt Kursleiterin Manuela Semrau grundlegende Techniken wie Schritte und Armhaltung. Geübtere Tänzerinnen bewegen sich geschmeidig zur orientalischen Rumba, improvisieren frei mit dem Schleier, vollführen "stehende Achten" und den "Shimmy", das klassische Zittern der Hüfte. Seit 2002 tritt die Gruppe, die sich seit Kurzem "Noujoum el Sharq", "Orientalische Sterne", nennt, in wechselnder Besetzung auf Festen oder Märkten auf. Auch beim Bornheimer Fest der Nationen und Kulturen waren sie schon einmal dabei.

Die prachtvollen, mit Hunderten glitzernden Steinchen besetzten Kostüme schneidern die sechs Kursteilnehmerinnen selbst. "Neu würde eine solche Maßanfertigung locker 500 Euro kosten", erklärt Manuela Semrau, die auch unter ihrem Künstlernamen "Nourani Gamal" tanzt und im "wahren" Leben als Bürokauffrau arbeitet. Zwei bis drei Stunden trainiert die 40-Jährige täglich. "Neben der Kunstform des Tanzes an sich ist es auch der gesundheitliche Aspekt, der bei mir eine Rolle spielt. Ich bin Rheuma-Patientin, und das Tanzen bewahrt mich davor, einzurosten und bewegungsunfähig zu werden."

Ohne große Erwartungen war Birgit Niederberger in den Bauchtanzkursus der VHS gestartet. "Nach einer längeren sportlichen Pause wollte ich mal etwas anderes ausprobieren. Von der allerersten Stunde an war ich begeistert. Man kann aus sich herausgehen, mal in eine andere Rolle schlüpfen", sagt die 61-Jährige.

"Ich wollte Tanzen, mein Mann aber nicht. Da habe ich mich für den orientalischen Tanz entschieden", erklärt Birgit Hardt ihre Beweggründe. Für alle Frauen steht der Spaß an der Bewegung und die tolle Gemeinschaft im Vordergrund. Besonders freut sich Manuela Semrau über die Altersmischung in ihren Kursen. "Die jüngste Teilnehmerin ist 31 Jahre alt, die ältesten jenseits der 60 - Tanzen ist keine Frage des Alters, sondern des Gefühls."

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