180 Arbeitstage veranschlagt Der Kanal unter der Hauptstraße muss erneuert werden

MECKENHEIM · Zeitgleich zur geplanten Umgestaltung der Meckenheimer Hauptstraße soll dort auch das Kanalsystem erneuert werden. Um genauere Informationen hierzu hatte die Fraktion Bürger für Meckenheim (BfM) gebeten.

In der jüngsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses erläuterten Heinrich Schäfer, Abteilungsleiter Planen und Bauen im Bereich Abwassertechnik beim Erftverband, und Marco Roth, der beim Verband für das Meckenheimer Kanalsystem zuständig ist, den aktuellen Planungsstand.

Sofortigen Handlungsbedarf, der in den nächsten sechs Jahren umgesetzt werden müsse, gebe es für eine Haltung - das sind die Kanalabschnitte von Schacht zu Schacht - und für 23 Leitungen, die vom Hauptkanal zu den Häusern führen. 23 Haltungen und 112 Leitungen seien in den nächsten sechs bis zwölf Jahren erneuerungsbedürftig. Der Fachmann empfahl, die Kanäle nicht zu reparieren, sondern zu erneuern, denn das sei auf lange Sicht die wirtschaftlichste Lösung.

Rund 180 Arbeitstage werde der Erftverband an der Hauptstraße mit dem reinen Kanalbau beschäftigt sein. Immer von einer Querstraße zur nächsten werde in offener Bauweise erneuert. Diese Zeitangabe relativierte der Technische Beigeordnete Heinz Peter Witt, denn gleichzeitig zur Kanalerneuerung würden sämtliche Ver- und Entsorgungsleitungen für Strom, Wasser und Telekommunikation verlegt. Eine seriöse Zeitangabe sei daher zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht möglich.

Die Sanierung und Neugestaltung der Hauptstraße soll rund fünf Millionen Euro kosten. Hinzu kämen die Kosten für die Kanalsanierung in Höhe von ungefähr 2,5 Millionen Euro. Diese Kosten werden auf die Kanalgebühren umgelegt. Ob und in welcher Höhe die Umgestaltung der Hauptstraße vom Land gefördert wird, konnte Witt nicht sagen. Seit Dezember versuche er, hier eine Information zu bekommen, er warte bis heute auf eine Antwort auf seine zahlreichen Anfragen.

Die Kanäle werden für einen Zeitraum von 50 Jahren und länger gebaut. Genau diese Zeit habe das jetzige Kanalsystem schon hinter sich, sagte Roth. Ursprünglich sei geplant gewesen, im Jahr 2020 mit der Sanierung zu beginnen. 2010 habe es dann die Anfrage der Stadt gegeben, die Kanaluntersuchungen vorzuziehen, um Mängel im Zuge der Hauptstraßenerneuerung beseitigen zu können. 2011 sei die Untersuchung durchgeführt worden, 2012 habe man die Sanierungsplanung erstellt.

Rund 1562 Meter Kanal mit 41 Haltungen seien insgesamt untersucht worden. Davon liegen unter der Hauptstraße 1135 Meter. Sie seien überwiegend aus Beton, Steinzeug oder Faserzement erstellt worden. Der Kanal liege rund 2,50 bis 3,50 Meter tief und habe einen Durchmesser von 200 bis 500 Millimeter. Angeschlossene Häuser an der Hauptstraße gebe es 167.

Als Besonderheit des Kanalnetzes nannte der Fachmann die Anlage als Maschennetz. Es gebe dort Kreuzungen, an denen das Wasser geradeaus und zu den Seiten abfließen könne, "das werden wir uns bei der Sanierung zunutze machen", kündigte Roth an. Der hydraulische Zustand des Netzes sei auch für Regenereignisse, die nur alle 30 Jahre auftreten, geeignet.

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