Co-Dezernent in Meckenheim Hans-Karl Müller tritt seinen Ruhestand an

MECKENHEIM · Der Meckenheimer Co-Dezernent war ein viel gefragter Ansprechpartner für Rat und Verwaltung. Nach seinem Rücktritt sucht er nun eine Beschäftigung als Ehrenamtler.

 "Am Anfang meiner Berufslaufbahn hatten wir nicht die Aufgabenfülle wie heute", erinnert sich Hans-Karl Müller.

"Am Anfang meiner Berufslaufbahn hatten wir nicht die Aufgabenfülle wie heute", erinnert sich Hans-Karl Müller.

Foto: Martina Welt

Er war 33 Jahre lang gerne gefragter Ansprechpartner, Vermittler und Chef in der Meckenheimer Verwaltung. Am Mittwoch, 30. Januar, räumt Co-Dezernent Hans-Karl Müller nun seinen Tisch im Reginahof und nach der Urlaubszeit, am 1. März, beginnt er sein Leben als Pensionär. "Ich werde mir ein Ehrenamt in meiner Heimatstadt Rheinbach suchen", kündigt Müller nicht ohne Vorfreude an. Erste Gespräche habe er bereits geführt.

Zudem will Müller die neu gewonnene Freizeit nutzen, um seiner Familiengeschichte hinterherzureisen. Sein Vater kam aus Halle an der Saale und seine Mutter aus Cammin in Polen. Sie sei mit ihren Eltern aus klimatischen Gründen nach Rheinbach gezogen und habe damals in einem Haus neben dem heutigen Rathaus gewohnt. Müller lebte mit seinen Eltern, seiner Zwillingsschwester und dem jüngeren Bruder in Ramershoven.

Der 65-Jährige ist verheiratet und hat zwei Söhne. Bevor er in der Meckenheimer Verwaltung landete, machte er noch einen kleinen Schlenker: "Mein Vater war Physiker und beschloss, dass ich nach der Schule Elektroingenieur werden sollte", erzählt er. Zwei Jahre habe er daraufhin mit Zahlen und Kurven zugebracht, bevor er sich entschloss, dass er etwas machen wolle, das mit Menschen zu tun habe. Diese Entscheidung brachte ihn 1969 zum Straßenverkehrsamt des Landkreises Bonn.

Nach der Auflösung des Landkreises entschied Müller sich, seine Ausbildung bei der Stadt Bonn weiterzuführen und blieb dort bis 1980 - dem Jahr, als er nach Meckenheim als Leiter des Ordnungsamtes wechselte. Er erinnere sich noch gut an die ersten Arbeitstage, sagt er.

"Ich habe fast einen Schock gekriegt, als ich meinen Schreibtisch sah, auf dem sich die Papierberge stapelten." Für einen durchorganisierten und strukturierten Menschen wie Müller war dies keine einfache Situation. Dem Ordnungsamt blieb er bis 2004 treu, bevor er dann Schulamt, Sozialamt und das Jugendamt bis 2005 leitete, welches heute ein eigenständiger Fachbereich ist. Bis zu seinem Ausscheiden betreute er auch Sonderaufgaben wie das Projekt MeGA (Meckenheimer Garantie für Ausbildung), die Bürgerstiftung oder den Neubau des Rathauses.

Diese vergangenen Jahre waren für ihn auch die interessantesten, sagt er: "Sie waren vielseitig, und man konnte mehr bewegen." Zu allen vier Bürgermeistern habe er ein gutes Verhältnis gehabt. Den heutigen Bürgermeister Bert Spilles hat Müller sogar mit ausgebildet. Fast 44 Jahre hat er im öffentlichen Dienst gearbeitet und in dieser Zeit einen "enormen Wandel" miterlebt.

"Am Anfang meiner Berufslaufbahn hatten wir nicht die Aufgabenfülle wie heute, und es wurde mehr miteinander gesprochen." Dann sei der Computer gekommen, der entlasten sollte, das Gegenteil sei jedoch eingetreten. Insbesondere seinem Team ist Müller dankbar, denn jede Führungskraft könne nur so gut sein, wie die Leute mit denen sie arbeite.

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