Deutschland gegen Rumänien DFB-Team gewinnt in Hamburg gegen Rumänien

Hamburg · Die Deutsche Fußballnationalmannschaft hat in Hamburg gegen Rumänien gespielt. Und unter Hansi Flick ihren vierten Sieg eingefahren.

 Die Deutsche Nationalmannschaft konnte sich gegen Rumänien durchsetzen.

Die Deutsche Nationalmannschaft konnte sich gegen Rumänien durchsetzen.

Foto: dpa/Marcus Brandt

In diesen Tagen der Zusammenkunft in Hamburg hatte die Nationalmannschaft eine „Schreibstunde“, wie es Hansi Flick umschrieb. Was der Bundestrainer meinte: Eine Autogrammstunde in ihrem trendigen Hotel „Gastwerk“ in Bahrenfeld. Dabei signierten die Nationalspieler Bälle, Shirts und Kappen. Und einen Strampler. Freistrampeln, das muss sich Hansi Flick als Bundestrainer natürlich nicht mehr. Alles schon erledigt: Bereits bei seiner dreigeteilten Einstandsrunde ließ die Mannschaft eine beachtliche Entwicklung gegen allerdings höchst mittelmäßige Gegner erkennen. Es gab drei Siege, denen am Freitagabend gegen Rumänien in der WM-Qualifikation die nächsten drei Punkte folgen sollten. Und so kam es, dass der DFB-Elf der vierte Sieg im vierten Spiel unter Flick gelang. Ein Sieg, der sehr verdient war, der jedoch lange nicht wirklich greifbar schien, auch weil die Mannschaft beim 2:1 (0:1) lange mit einem Rückstand zu kämpfen hatte.

Es hatte sich ja alles so gut angelassen, zumindest in den bislang letzten beiden Partien unter Flick. Mit ihrem Tempospiel wollten die Deutschen auch die Rumänen wie eine Büffelherde überrennen. Doch die wehrten sich, wurden durch rasante Konter gefährlich, auch weil die DFB-Elf in der Rückwärtsbewegung Nachlässigkeiten offenbarte. Nach vorn aber ging es zügig mit all ihren Flitzern wie Leroy Sané, Timo Werner und Serge Gnabry. So dauerte es nur sechs Minuten, bis Werner im Strafraum zu Fall kam. Der türkische Schiedsrichter Cakir gab den Strafstoß. Doch nach Überprüfung des vermeintlichen Foulspiels von Burca durch den Var nahm Cakir nach Betrachtung der Videobilder den Elfmeter zurück. Das kann man so machen, war die Berührung am Fuß des Chelsea-Stürmers doch eher harmlos.

Der Ärger verflog so rasch nicht bei den Deutschen. Im Gegenteil: Er nahm noch zu. Denn beinahe im Gegenzug gingen die Gäste in Führung. Erst ließ Ianis Hagi, Sohn des rumänischen Fußball-Helden Gheorghe Hagi, Thilo Kehrer stehen wie einen Schulbub auf dem Pausenhof, dann schob er den Ball frech durch die Beine von Antonio Rüdiger und locker an Marc André ter Stegen vorbei – 1:0 (9.). Der Barça-Torhüter vertrat Manuel Neuer, der sich kurz vor der Partie wegen Adduktorenproblemen abmeldete. Auch Marco Reus stand in der Startelf und erhielt in der offensiven Zentrale den Vorzug vor Thomas Müller. Ansonsten ließ Flick jene Elf von der Leine, die bis auf den holprigen Auftakt gegen Liechtenstein bislang durchaus zu begeistern wusste.

Wirklich Begeisterung kam im deutschen Spiel aber nicht auf, weil die Rumänen sich nun zurückzogen und ein dichtes Geflecht aus Hunderten Abwehrbeinen vor und im eigenen Strafraum aufzogen. Deutschland lief dem Rückstand mit viel Tempo hinterher. Kam oft über die rechte Bahn mit Jonas Hofmann und Serge Gnabry. Doch der Ertrag war gleich null: auch aus Mangel an Präzision. Der letzte Pass, mit ihm wurden die Deutschen nicht warm. Eine Ungenauigkeit von Werner hier, ein Haken zu viel von Gnabry dort. Alles ohne die gebotene Schärfe.

Dennoch kam die Flick-Elf zu Chancen. Sanés Kopfball nach einer Ecke in die Arme von Rumänien-Torhüter Nita etwa (24.), Reus‘ Direktabnahme – wieder Nita (33.) – oder Gnabrys Schuss, der nur knapp am Tor vorbeizischte (44.). Beleidigt waren die 25 000 Fans in der Hamburger Arena dennoch nicht, denn trotz des Rückstands war es erneut ein engagierter Vortrag der Deutschen. Doch das bekannte Problem der DFB-Elf, in Ermangelung eines erprobten Strafraumstürmers für die vielen Zuspiele einen Abnehmer zu finden, blieb.

Erfolgreich spielen und die Zuschauer begeistern, derart lautet das Flick’sche Credo, das er seit seiner Amtseinführung hartnäckig verfolgt. Er will die Fans mitnehmen. Seine Spieler versuchten es, sie zündeten zwar die Lunte der Rakete, doch dann kam nur ein „Plopp“. Das änderte sich nach dem Wechsel. Die Deutschen hielten das Tempo hoch. Und aus dem „Plopp“ wurde ein Knall, als Marco Reus auf Gnabry ablegte. Der Schuss des Münchners donnerte ins untere linke Eck des rumänischen Kastens (52.).

Die Rumänen fanden nun kaum noch Gelegenheit, durch schnelles Umschaltspiel gefährlich zu werden. Sie verlegten sich stur auf die Defensive. Flick reagierte und brachte nun Müller und Kai Havertz für Reus, der zuvor das Rumänen-Tor noch knapp verfehlt hatte (58.), und den unglücklich agierenden Werner. Die Kombinationen wurden flüssiger, die Räume größer. Aber entweder war der Abschluss zu schwach (Sané, 73.) oder ein rumänischer Körperteil kam noch irgendwie dazwischen. Seinen Fuß brachte dann der schlaksige Müller, Flicks Joker, ins Spiel. Nach einer Eckballverlängerung drückte er den Ball über die Linie (81.). Das nennt man dann wohl ein feines Händchen des neuen Bundestrainers.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Vorprüfung bestanden
Kommentar zum DFB-Team Vorprüfung bestanden
Aus dem Ressort
Nichts zu meckern
Leverkusen im Titelrennen Nichts zu meckern