Fußball Stuttgart mit Pokal-Glück: 3:2-Sieg nach Verlängerung

Stuttgart · Stuttgart hatte gegen Braunschweig eine Menge Glück. Nach dem 3:2 gegen den Zweitligisten steht der Club im Pokal-Viertelfinale und Interimstrainer Jürgen Kramny feierte erstmals einen Sieg. Vielleicht sitzt er auch nach der Winterpause weiter auf der VfB-Bank.

 Der VfB Stuttgart feiert das Tor durch Toni Sunjic (M.) zum 3:2.

Der VfB Stuttgart feiert das Tor durch Toni Sunjic (M.) zum 3:2.

Foto: Deniz Calagan

Mit Ach und Krach hat der VfB Stuttgart in einem Pokal-Krimi das Viertelfinale erreicht und seinem Aushilfstrainer Jürgen Kramny den ersten Sieg beschert.

Gegen den Zweitligisten Eintracht Braunschweig benötigte der Bundesligist allerdings die Verlängerung, ehe der 3:2 (1:1)-Erfolg vor gerade einmal 21 950 Zuschauern unter Dach und Fach war. Der Schwede Joseph Baffo (6.) hatte den Zweitliga-Fünften vor schwacher Besucher-Kulisse in Führung gebracht, dem Schweizer Orhan Ademi gelang in der 110. Minute der zwischenzeitliche Ausgleich. Georg Niedermeier (21.) und Timo Werner (99.) erzielten die VfB-Tore, ehe in der 118. Minute Toni Sunjic die Schwaben dann ins Pokal-Glück köpfte.

"Das ist sehr befreiend. Wir haben es am Schluss spannender gemacht, als wir es wirklich hätten machen müssen. Dann haben wir Moral gezeigt, haben gekämpft und uns reingeschmissen. Am Ende war es auch ein verdienter Sieg", jubelte Werner. Braunschweigs Mirko Boland war niedergeschlagen: "Wir haben einen Riesenfight abgeliefert, daher ist es am Ende unglaublich bitter."

Es hätte kein Fußball-Krimi werden müssen, wenn nicht Stuttgarts Alexandru Maxim (36.) einen Foulelfmeter kläglich vergeben hätte. Schiedsrichter Peter Sippel verweigerte den Braunschweigern dann in der 113. Minute einen klaren Foulelfmeter, kurz nach dem Ausgleich. "Wir hätten das Spiel innerhalb von zwei Minuten drehen können, wenn der Schiri Haltung gezeigt hätte und auch der Linienrichter Haltung gezeigt hätte - so wie er das beim Elfmeter für den VfB getan hatte", schimpfte Eintracht-Coach Torsten Lieberknecht. "Es ist unfassbar, dass du das nicht gepfiffen bekommst, es ist unfassbar."

Beim Bundesliga-Schlusslicht Stuttgart wird weiter über die Zukunft von Kramny nachgedacht. Auch wegen mangelnder Alternativen auf dem Trainermarkt hätte es der umstrittene Sportchef Robin Dutt am liebsten, dass der Nachfolger von Alexander Zorninger auch nach der Winterpause noch auf der Bank sitzt. Nach dem ersten Sieg sind die Aktien des 44-Jährigen wohl etwas gestiegen. Das Bundesliga-Heimspiel am Samstag gegen den VfL Wolfsburg wird damit für den Coach zu einem Endspiel. "Es wird nach dem VfL-Spiel eine Aussage dazu geben, ob es bei der aktuellen Lösung bleibt oder eine neue gibt", sagte Dutt.

Im Achtelfinale wurde der dreimalige Pokalsieger aus Stuttgart zunächst kalt erwischt, steigerte sich dann aber enorm. Nach dem Wechsel stand vor allem Eintracht-Keeper Rafal Gikiwiecz im Brennpunkt, entschärfte gute VfB-Möglichkeiten und hielt die Hoffnung der Niedersachsen auf den ersten Einzug ins Viertelfinale seit 25 Jahren aufrecht. Die beiden Trainer-Freunde Kramny und Torsten Lieberknecht, die von 1997 bis 2002 fünf Spielzeiten lang gemeinsam bei Mainz 05 gespielt haben, versuchten mit frischem Personal Akzente zu setzen. Am Ende war das Glück auf Kramnys Seite.

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