European Championships Hentke verpasst als EM-Medaille - Rücken-Asse ohne Fortune

Glasgow · Das Freistil-Gold von Florian Wellbrock gibt den deutschen Schwimmern nicht den erhofften Schub. Franziska Hentke verpasst als Favoritin eine Medaille, den Rückenschwimmern gelingt keine positive Überraschung.

 Über 200 Meter Schmetterling der Frauen überraschend nur Vierte: Franziska Hentke.

Über 200 Meter Schmetterling der Frauen überraschend nur Vierte: Franziska Hentke.

Foto:  Klaus-Dietmar Gabbert

Die deutschen Schwimmer haben bei den Europameisterschaften nach dem starken Auftakt mit insgesamt drei Medaillen eine Enttäuschung hinnehmen müssen.

Am Tag nach dem Goldcoup von Florian Wellbrock musste sich die favorisierte WM-Zweite Franziska Hentke beim Sieg der Ungarin Boglarka Kapas über 200 Meter Schmetterling mit Rang vier begnügen. Auch Christian Diener und Jan-Philip Glania konnten über 100 Meter Rücken als Außenseiter trotz couragierter Auftritte nicht mit Edelmetall bei den European Championships in Glasgow überraschen. Diener schwamm in 53,92 Sekunden als Siebter immerhin eine persönliche Bestzeit.

Knapp drei Zehntelsekunden fehlten der 2016er Europameisterin Hentke auf Bronze. "Die Zeit macht mich trauriger als Platz vier. Das ist nicht das, was ich kann", haderte die Magdeburgerin, die bei der WM vor einem Jahr für die einzige deutsche Beckenmedaille gesorgt hatte. "Die ersten 100 Meter waren eigentlich gut. Ab 130, 140 Metern hat es dann angefangen wehzutun."

Der Frust war groß. Hentke war als Schnellste der Halbfinals in den Endlauf eingezogen. Vor den European Championships war die Saison für die Magdeburgerin zeitweise aber nicht wie gewünscht verlaufen. "Das war alles ein bisschen schwerfällig, ein bisschen holprig", hatte sie zu Beginn der Wettkampftage in Glasgow erklärt. In den letzten Wochen vor der EM sei die Form dann aber angestiegen - Medaillentempo konnte die 29-Jährige aber nicht anschlagen.

Für Freistilschwimmerin Sarah Köhler geht es dagegen wieder aufwärts. Nachdem die 24-Jährige im 800-Meter-Rennen zwei Tage zuvor überraschend Edelmetall verpasst hatte, qualifizierte sie sich souverän in 16:06,72 Minuten als Vorlaufzweite für das Finale über 1500 Meter. Am Dienstag zählt sie zu den Medaillenkandidatinnen. Aus Europa war über die Distanz in diesem Jahr nur die Italienerin Simona Quadarella schneller. Auch Celine Rieder ist im Endlauf dabei.

Sie habe sich schon "deutlich besser" gefühlt als bei ihrem bitteren vierten Platz, sagte Köhler. Im Training habe sie vor allem am Rhythmus und an den Wenden gearbeitet. "Außerdem habe ich mit meiner Sportpsychologin und meinem Trainer telefoniert."

Für positive Ablenkung hatte auch ihr Freund Florian Wellbrock gesorgt. Nach dem Gold-Triumph des 20-Jährigen in deutscher Rekordzeit und Weltjahresbestzeit über 1500 Meter am Sonntag feierten die beiden mit Wellbrocks Eltern noch ein wenig im kleinen Kreis. Auch der Magdeburger ist am Dienstag wieder gefordert: Er startet im Vorlauf über 800 Meter Freistil und zählt dort zu den Favoriten.

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