Auf dem Weg zum Super Bowl Vollmer scheidet mit New England aus

BONN · Die Denver Broncos und die Carolina Panthers stehen im Super Bowl am 7. Februar in San Francisco. Die Broncos warfen Titelverteidiger New England Patriots mit 20:18 im Halbfinale der US-amerikanischen Football-Liga NFL raus, Carolina deklassierte die Arizona Cardinals mit 49:15.

Aus der Traum: Der erste deutsche Super-Bowl-Gewinner Sebastian Vollmer ist auf dem Weg zur Titelverteidigung in der US-Football-Liga NFL gescheitert. In der Nacht zu Montag unterlag der 31-jährige Kaarster mit seinen New England Patriots im Playoff-Halbfinale bei den Denver Broncos mit 18:20. Im Liga-Finale, dem Super Bowl, treffen die Broncos nun am 7. Februar in San Francisco auf die Carolina Panthers, die die Arizona Cardinals in der zweiten Partie der Vorschlussrunde mit 49:15 deklassierten.

Das Duell der Quarterback-Legenden zwischen Peyton Manning und Tom Brady entwickelte sich in der 17. Auflage erwartungsgemäß nicht zur zentralen Geschichte des Spiels. Zu schwach hatte der 39 Jahre alte Manning während der Saison agiert. Und so erwartete auch niemand, dass der Spielmacher sein Team tragen würde. Das tat er auch nicht. Dennoch warf er zwei Touchdown-Pässe und leistete sich keine großen Schnitzer. Seine Entschlossenheit, noch einmal nach dem Titel zu greifen, sah man zudem, als Manning in der zweiten Halbzeit mehr als zehn Yards selber mit dem Ball lief. Das hatte man so von ihm seit 2002 nicht mehr gesehen.

Und am Ende war es mehr, als sein Pendant auf das Feld bringen konnte. Der 38-jährige Brady wurde das ganze Spiel lang von Denvers Verteidigung gejagt. Vollmer und Co. schafften es nicht, den viermaligen Super-Bowl-Gewinner ausreichend zu beschützen. Und so warf Brady den Ball zwei Mal in die Hände des Gegners. "Es gibt keine Entschuldigung dafür, dass ich meinen Job nicht gemacht habe", sagte er nach der Partie. Über den mangelnden Schutz verlor der Superstar kein Wort: "Wenn du Quarterback bist, musst du das hinnehmen. Du musst die Würfe an den Mann bringen."

Das wäre ihm auch fast noch gelungen. Denn am Ende einer nie hochklassigen, dafür aber stets spannenden Begegnung wurde es noch einmal dramatisch. Zwölf Sekunden vor Schluss fand Brady erstmals in der Partie einen Mitspieler in der Broncos-Endzone zum 18:20-Anschluss. Der anschließende Versuch, den Ball für zwei Punkte und den Ausgleich noch einmal in die Endzone zu bringen, scheiterte.

Die schwierige Aktion war überhaupt nur nötig geworden, weil Stephen Gostkowski im ersten Viertel ein seltener Fehler unterlaufen war. Erstmals seit 2006 und nach 523 erfolgreichen Versuchen hatte der Patriots-Kicker nämlich den Extrapunkt nach einem Touchdown verschossen. Hätte er diesen getroffen, hätte er mit einem weiteren erfolgreichen Versuch am Ende des Spiels seine Mannschaft in die Verlängerung retten können.

Arizona Cardinals vs. Carolina Panthers 15:49

Doch dazu kam es nicht. Denver siegte, und Peyton Manning fährt als ältester Spielmacher der Liga-Geschichte zum Super Bowl. "Dieser Sieg schmeckt süß. Und dieser Sieg ist für mich ein Beweis dafür, was die gesamte Saison passiert ist", sagte Manning: "Es war nicht einfach, jeder hat an verschiedenen Zeitpunkten seinen Teil beigetragen."

In San Francisco geht es für Manning gegen die Carolina Panthers. Gegen die beste Mannschaft der regulären Saison wird Denver erneut als Außenseiter ins Spiel gehen. Zu beeindruckend war der Auftritt des Teams um Cam Newton.

Der 1,96 Meter große und 112 Kilogramm schwere Quarterback rollte in einer nicht erwarteten Dominanz über die Cardinals und zeigte die ganze Bandbreite seiner Möglichkeiten. Newton, der sehr wahrscheinlich zum wertvollsten Akteur (MVP) der Saison gewählt werden wird, warf zwei Touchdowns und trug den Football zwei Mal selbst in die Endzone. „Ich will kein Lob, das war ein Team-Sieg. Unser Weg ist noch nicht zu Ende“, betonte er. Neben Newton überzeugte Carolinas Defensive, die insgesamt sieben Ballverluste Arizonas erzwang. Sechs davon gingen auf das Konto von Quarterback Carson Palmer. Ein kleiner Vorgeschmack darauf, was Peyton Manning in zwei Wochen erwartet.

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