Auftakt der "Biennale Wasser" Von Ringelnatz bis La Paloma

BAD BREISIG · "La Paloma" und die "Capri-Fischer" hatten ihre Wirkung ja schon nicht verfehlt. Aber bei "Auf der Reeperbahn nachts um halb eins" gab es kein Halten mehr. Das Publikum schunkelte und sang mit, was das Zeug hielt. Zum Auftakt der "Biennale Wasser, Kulturtage Bad Breisig" ging es auf See. Jedenfalls fiktiv für die Zuschauer im Bad Breisiger Kulturbahnhof.

 Joachim Ringelnatz standen im Mittelpunkt der musikalischen Darbietung des Ensembles Kolorit.

Joachim Ringelnatz standen im Mittelpunkt der musikalischen Darbietung des Ensembles Kolorit.

Foto: Martin Gausmann

Und die Wogen schwappten schnell über von der Bühne aufs Publikum. Unter dem Titel "Seemannsbraut ist die See" gastierte das Ensemble Kolorit in der Quellenstadt. Der Schauspieler und Sänger Alexander Fabisch und der Akkordeonist Thomas Volk widmeten sich dabei Leben und Werk Joachim Ringelnatz', der eigentlich Hans Gustav Bötticher hieß und sich als junger Mann in den Kopf gesetzt hatte, Seemann zu werden, wie die Zuhörer erfuhren.

Das Ensemble Kolorit nahm denn auch Ringelnatz' Zeit im Jahr 1901 auf einem Segelschiff in den Fokus seiner heiter-melancholischen Shanty-Lesung. Schnell habe der spätere Schriftsteller und Kabarettist sein Anheuern auf dem Segelschiff "Elli" bereut, weil er schikaniert und geschlagen worden sei, tat Fabisch kund.

Gedichte und Geschichten, Briefe und Tagebuchaufzeichnungen spickten das Gastspiel. Im Matrosenhemd, mit Wollmütze auf dem Kopf und Pfeife in der Hand, ließ Fabisch Ringelnatz ebenso sprechen wie unter anderem dessen literarische Figur Kuttel Daddeldu. Nebenbei lernte das Publikum auch Marinebegriffe kennen, vor allem aber gefielen die Lieder von Hans Albers bis Zarah Leanders "Der Wind hat mir ein Lied" erzählt. Von der "Reeperbahn" durfte es noch eine Zugabe sein.

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