Zäune zum Schutz Vandalismus an Bonner Kunstrasenplätzen

Bonn · Die Stadt möchte in Bonn ihre Kunstrasenplätze einzäunen. So sollen Beschädigungen und Verschmutzungen vor allem in den Nachtstunden verhindert werden.

Den Vereinen soll es, so der Wunsch der Verwaltung, obliegen, die Plätze außerhalb der täglichen Nutzungszeit von 8 bis 22 Uhr abzuschließen. Aufgekommen ist die Idee offenbar nach der Einweihung des Kunstrasenplatzes auf der Josefshöhe in Auerberg. Nachdem das Spielfeld ab Juni vergangenen Jahres für 1,5 Millionen Euro hergestellt worden war, waren bei der offiziellen Einweihung im Oktober schon erste Graffiti und Glasscherben entdeckt worden. „Menschen haben dort campiert und sogar gegrillt“, berichtet Michael Pieck, Pressesprecher des Bonner SC, der den Platz unter anderen nutzt. Der Verein plädiere deshalb für einen hohen Zaun, um das städtische Eigentum zu schützen. Außerdem sei es in der Vergangenheit oftmals schwierig gewesen, andere Nutzer vom Platz zu vertreiben, wenn dieser von Vereinsmannschaften zum Training genutzt werden sollte. Den Schließdienst zu übernehmen und den Platz auch für andere Nutzer zu öffnen, sei kein Problem. „Dafür haben wir ausreichend Freiwillige“, sagt Pieck.

In den vergangenen Jahren hat die Stadt das Gros ihrer Aschenplätze mit Kunstrasen ausgestattet. 15 Anlagen sind fertig, fünf Plätze im Bau. Vier weitere sollen bis Ende des Jahres folgen – eine Gesamtinvestition im deutlich zweistelligen Millionenbereich – im Idealfall mit einer Nutzungsdauer von durchschnittlich zwölf bis 15 Jahren.

Vandalismus an den Sportstätten

Der Sportverwaltung seien in den vergangenen Monaten mehrere Beschädigungen gemeldet worden, berichtet Andrea Schulte aus dem Presseamt auf GA-Anfrage. Außer dem Platz auf der Josefshöhe seien auch Anlagen in Ippendorf und Friesdorf betroffen gewesen. Neben Graffiti und Glasscherben seien zudem Bänke beschädigt worden.

„Wir werden dieser Vorlage im Sportausschuss nach meiner Erwartung so nicht zustimmen können“, sagt der Ausschussvorsitzende Christos Katzidis (CDU). Einen Freifahrtschein könne es nicht geben. Weder habe die Verwaltung die tatsächlich aufgetretenen Probleme konkret genug benannt, noch habe sie Stellung zu den Kosten einer Umzäunung genommen. Stattdessen verlange sie vom Rat eine Blankovollmacht, um „die erforderlichen Haushaltsmittel für den Haushalt 2019/20 anzumelden“.

80 000 Euro für einen Platz

In der Sache lassen Katzidis ebenso wie seine Stellvertreter Gabi Mayer (SPD) und Angelica Maria Kappel (Grüne) durchaus Sympathie für eine Umzäunung erkennen. Alle drei plädieren für Lösungen im Einzelfall. Für die Umzäunung eines einzelnen Kunstrasenplatzes rechnet die Stadtverwaltung nach Erfahrungswerten aus anderen Kommunen mit Kosten von rund 80 000 Euro, heißt es aus dem Presseamt.

Eine Komplettlösung für die demnächst 24 Plätze würde damit rund zwei Millionen Euro teuer. Von einem umfassenden Schritt tritt die Verwaltung nach der GA-Anfrage allerdings zurück. Mit der Vorlage werde lediglich „ein Verfahrensvorschlag unterbreitet“, so das Presseamt. Die Bezirksvertretungen sollten im Einzelfall entscheiden.

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