Zuwachs Kunstmuseum Bonn bekommt Sammlung Fitting

Bonn · Zuwachs im Kunstmuseum Bonn : Intendant Stephan Berg stellt die Sammlung Fitting mit Werken von Joan Miró und Paul Klee, Pablo Picasso, Alexei von Jawlensky, Hans Arp und Max Ernst vor

 Mit der Schenkung von Max Ernsts Aquarell „Von der Liebe in den Dingen“, 1914, an das Kunstmuseum setzte Wilfried Fitting im Jahr 2009 ein erstes Ausrufezeichen.

Mit der Schenkung von Max Ernsts Aquarell „Von der Liebe in den Dingen“, 1914, an das Kunstmuseum setzte Wilfried Fitting im Jahr 2009 ein erstes Ausrufezeichen.

Foto: Kunstmuseum

Kunst von Joan Miró und Paul Klee, Pablo Picasso, Alexei von Jawlensky, Hans Arp und Max Ernst hat man bislang nicht im Kunstmuseum Bonn gesucht, das neben der Malerei seit den 1960er Jahren und bei den Rheinischen Expressionisten seine Schwerpunkte hat. Ab jetzt wird man Miró & Co auch im Kunstmuseum finden können.

Intendant Stephan Berg hat im Kulturausschuss des Bonner Rats einen prominenten Zuwachs vorgestellt: Die Sammlung des Mediziners Wilfried Fitting mit Beständen der klassischen Moderne, über die das Kunstmuseum nun verfügen kann. Die in die Stiftung Prof. Dr. med. Wilfried und Gisela Fitting übergegangenen 220 Kunstwerke schließen eine Lücke im Angebot des Kunstmuseums, sagte Berg dieser Zeitung, wobei es auch etliche Berührungspunkte zu den Bonner Beständen gebe.

Zum Beispiel an die 1987 erworbene Sammlung Hans Bollinger mit 101 illustrierten Büchern und 60 druckgrafischen Werken Max Ernsts und an ein Ensemble von fünf Ernst-Skulpturen, das die Bundesrepublik Deutschland dem Museum als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt hat. 1952 erwarb das Museum Ernsts kleines Gemälde „Grätenwald“ von 1926. Aus dem Bereich Klassische Moderne besitzt das Kunstmuseum einzelne Werke, etwa von Robert Delaunay, Jawlensky und einiger „Brücke“-Künstler.

Eine besondere Perspektive

Die Sammlung Fitting erweitere nun dieses Sektrum, erklärte Berg, „wir gewinnen eine besondere Perspektive auf unsere eigenen Bestände“. Der 1919 in Bonn geborene und 2012 in Köln gestorbene Internist und Hochschullehrer Fitting war seiner Heimatstadt und dem Kunstmuseum stark verbunden. Fitting schenkte dem Haus 2009 zum Beispiel das Aquarell „Von der Liebe in den Dingen“ von Max Ernst. Seit den 1960er Jahren sammelten Wilfried und Gisela Fitting Kunst. Sie erwarben eindrucksvolle Werkgruppen von Gemälden, Skulpturen und Druckgrafiken von Ernst, Arp und Georges Braque. Picasso ist mit 15 Werken vertreten. Die Fittings schätzten Eduardo Chillida und Hann Trier.

„Es ist eine Sammlung der leisen Töne, des oft intimen Formats, die aber klar die jeweilige Bedeutung der Künstler für das Profil des 20. Jahrhunderts darstellt“, liest man in einer Ankündigung des Museums. Kurator Volker Adolphs wird die Sammlung unter dem Titel „Von der Liebe in den Dingen“ ab 9. November präsentieren.

Die Ausstellung wird möglich durch Erträge einer Geldstiftung, die Teil der Fitting-Stiftung ist und für die Finanzierung von Ausstellungskosten und Publikationen gedacht ist.

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