"Stream On" von der Deutschen Telekom Telekom bietet mobiles Streaming gratis als Zusatz an

Bonn · Ab 19. April können MagentaEins-Kunden Videos gucken, ohne dass ihr tarifliches Datenvolumen aufgebraucht wird. Doch das Angebot ist nicht ohne Tücken.

 Produktvorstellung - "Stream On" von T- Mobile mit Adel Tawil in Bonn.

Produktvorstellung - "Stream On" von T- Mobile mit Adel Tawil in Bonn.

Foto: Horst Müller

Auf der Bühne steht Azubi Hajo aus Ostfriesland, der von den Problemen seiner Freundin berichtet, wenn auf dem Smartphone das Datenvolumen ihres Mobilfunktarifs aufgebraucht ist. Sauer sei sie dann, erzählt der 21-Jährige, weil sie ihre gestreamten Videos nicht mehr gucken könne.

Dem Ärger will die Deutsche Telekom abhelfen. Vor rund 1000 Mitarbeitern präsentierte sie am Beueler Landgrabenweg am Dienstag ihre neue Funktion „Stream On“, die Mobilfunkkunden zubuchen können. Je nach Tarif kommt das Angebot gratis. Wer im Rahmen von „Stream On“ ab 19. April Spielfilme, Serien oder TV-Nachrichten mobil auf dem Handy sehen will, verbraucht damit nicht mehr sein tariflich vereinbartes Datenvolumen.

„Streaming“ bedeutet, Daten aus dem Internet zu sehen und zu hören, während sie übertragen werden. Zum Start des neuen Angebots hat sich die Telekom mit rund 20 Partnern zusammengetan, die die Inhalte für „Stream On“ liefern, unter ihnen Apple Music, Napster, Kicker, Netflix, Spiegel-TV, FC-Bayern-TV, Youtube, Sky Go und Welt-News sowie das mobile Entertain-TV-Angebot der Telekom. Die Partner zahlen nichts dafür, dass die Telekom-Kunden über „Stream On“ zugeschaltet werden. Um die gesetzliche Netzneutralität zu wahren, können außerdem alle Inhalteanbieter mitmachen.

In Frage kommen für das Angebot die Kunden im MagentaEins-Tarif, der Festnetztelefon und Mobilfunk verbindet. Wer lediglich Musik streamen will, muss den MagentaMobil-M-Tarif haben, Video-Streaming kommt in den L-Tarifen hinzu. Derzeit hat die Telekom rund drei Millionen MagentaEins-Kunden. Das Unternehmen macht keinen Hehl daraus, dass man nun hofft, noch viel mehr Abonnenten zu gewinnen.

Grenzenlos ist das Angebot dennoch nicht. Vorgeschaltete Werbung etwa verbraucht das Datenvolumen weiterhin. Und ist es erst einmal durch Inhalte außerhalb der Stream-On-Plattform erschöpft, haben Nutzer bis zum Monatsende keine Chance mehr auf Bewegtbilder.

Der Sänger Adel Tawil findet es jedenfalls „cool, was da kommt“. Er hat bereits früher mit der Telekom zusammengearbeitet, sieht sich aber als deren Partner, nicht als Aushängeschild. Einige Telekom-Mitarbeiter zückten ihre Smartphones, als Tawil Lieder von seinem noch nicht veröffentlichen Album sang. An diesem Tag umsonst, sonst über Apple Music.

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