Wildschäden in Ahrweiler Kreis erhöht Abschussvorgaben für Rotwild

KREIS AHRWEILER · Der Kreis Ahrweiler hat die Abschussvorgaben für Rotwild erhöht. Der Kreisjagdbeirat hat dem Vorschlag der Kreisverwaltung als Untere Jagdbehörde zugestimmt, die mindestens zu erfüllenden Abschussvorgaben in den Revieren des Rotwildkernbereichs um 25 Prozent zu steigern.

Auch die Jagdpächter angrenzender Reviere haben sich bereit erklärt, diese Bemühungen zu unterstützen. Sie erhöhen freiwillig die mit den Jagdgenossenschaften vereinbarten Abschussquoten. Der Wildbestand sei in Teilen des Kreisgebiets nach wie vor zu hoch, erklärt Landrat Jürgen Pföhler.

Das führe zu großen Wildschäden bei Landwirten, in der Forstwirtschaft, in privaten Gärten sowie durch Verkehrsunfälle. Einen ausdrücklichen Dank richtet der Landrat an die Jäger, mit denen der Kreis seit Jahren sehr gut zusammenarbeite. "Unsere Jäger versuchen alles, um die Wildbestände zu senken", betont Pföhler mit Blick auf eine aktuelle Zahl: Mit 1785 Stück Rotwild hätten die Jäger im AW-Kreis im abgelaufenen Jagdjahr alle bisherigen Werte übertroffen.

Außerdem seien die Jäger unentbehrlich bei der Entsorgung des Fallwilds, also den Tieren, die bei Unfällen umkamen. Ein Jagdjahr dauert vom 1. April bis zum 31. März. Kreisjagdmeister Joachim Polch: "Mit diesem Rekordergebnis haben wir sicherlich eine Reduktion des Rotwildbestandes erreicht.

Dennoch zeigt diese Zahl, dass immer noch zu viel Rotwild da ist." Aufgrund der fast vollständig fehlenden Waldmast, also dem natürlichen Futter für das Wild, im vergangenen Herbst seien die Nahrungsengpässe in diesem Winter schnell deutlich geworden. In Teilbereichen des Kreises habe sich das Rotwild massiert und große Schäden an Fahrsilos und Futtervorräten der Landwirte angerichtet.

Ferner wiesen in den Rotwildkerngebieten zahlreiche waldbauliche Stellungnahmen den Waldbestand als "erheblich gefährdet" aus, so Polch weiter. Auch beim Schwarzwild hätten die Jäger im letzten Jagdjahr ihre Aufgaben erledigt. Mit 4429 Sauen erzielten sie das dritthöchste Abschussergebnis. Hier kam die fehlende Waldmast den Jägern bei der Wildschweinbejagung zugute. GS