Aus der Wettkampfhalle wird ein Konzertsaal

Unternehmer will im geplanten Schießsportzentrum in Meckenheim zwei Multifunktions-Hallen errichten, die Vereine kostenlos nutzen können - Stadt soll beim Grundstückspreis entgegenkommen

  Riesiger Komplex:  Die Entwurfzeichnung der Architekten lässt die Ausmaße des geplanten Schießsportcenters erahnen. Die integrierten Hallen sollen Veranstaltungen mit bis zu 4 000 Besuchern ermöglichen. Repro: GA

Riesiger Komplex: Die Entwurfzeichnung der Architekten lässt die Ausmaße des geplanten Schießsportcenters erahnen. Die integrierten Hallen sollen Veranstaltungen mit bis zu 4 000 Besuchern ermöglichen. Repro: GA

Meckenheim. Der Plan, zwischen dem Industriepark Kottenforst und Lüftelberg die größte Indoor-Schießanlage der Welt zu bauen, ist weiter gediehen. "Das Schießcenter wird so gebaut wie geplant", sagt Unternehmer Dieter Wirtz, der das 40-Millionen-Projekt verwirklichen will.

Allerdings spekuliert er auf ein Entgegenkommen der Stadt beim Kaufpreis für das 108 000 Quadratmeter große Grundstück - und offeriert der Stadt im Gegenzug eine Planungsänderung: Das Schießsportzentrum soll mit zwei Multifunktionshallen zum Sport-und Freizeitzentrum erweitert werden - Hallen, die Vereine und Veranstalter von Konzerten nutzen könnten.

Das Angebot scheint wie gerufen zu kommen, diskutiert man doch gerade die Folgen eines Lärmgutachtens für die Jungholzhalle. Auch die Schließung wird nicht mehr ausgeschlossen.

Die Rahmenplanung für das Projekt bleibe ansonsten wie gehabt, versichert Wirtz. Etwa 200 hochmoderne Schießbahnen für Armbrust- und Bogenschießen, Luftgewehr-, Klein- und Großkaliberschießen, ein 220-Betten-Hotel, ein Fitness-Center und diverse Shops sollen im Gesamtkomplex entstehen. "Dafür interessieren sich bereits Nationalmannschaften", so Wirtz.

Nach dem Schießen könnten Infrarot-Messanlagen und Schießstände einfach an die Decke hochgefahren und die Räume anders genutzt werden.

Zwei Hallen sind in der neuen Planung vorgesehen. "Die kleinere ist mit 35 Metern Tiefe und 50 Meter Länge schon größer als die Jungholzhalle", behauptet Wirtz. Sie biete 1 000 Personen Platz und habe 150 Sitzplätze. Die Größere (75 Meter lang, 50 Meter tief) soll 4 000 Besucher fassen können und auf 900 Sitzplätze ausgelegt sein.

Tageslicht und die Höhe von elf Metern gäben dem Dach einen "Kathedralen-Effekt". "Dann könnte selbst Stabhochspringer Tim Lobinger Veranstaltungen in seiner Heimatstadt organisieren." Hallenfußballturniere oder Basketballspiele seien unproblematisch.

Er schätzt, dass die Hallen für bis zu 25 Veranstaltungen im Jahr zur Verfügung stehen könnten, vom Sport über Karneval bis hin zu Konzerten. "Bei einer Kapazität von 4 000 Menschen interessieren sich auch bekanntere Bands für Meckenheim."

Weitere Vorteile laut Wirtz: 1 000 Parkplätze sowie keine Lärmschutzvorschriften im Gewerbegebiet. Ein eigener Zubringer von der Umgehungsstraße um Lüftelberg, deren Bau am Montag begonnen hat, sei geplant. Wirtz will die Hallen kostenlos zur Verfügung stellen.

Er refinanziere seine Unkosten durch den Getränkeverkauf. Im Gegenzug wünscht er sich das Entgegenkommen Meckenheims beim Grundstücks-Kaufpreis sowie eine nicht näher definierte Beteiligung der Stadt. In seinem Finanzierungsplan klaffe sonst eine Lücke von vier Millionen Euro.

Wirtz wirft die zu erwartenden Gewerbesteuereinnahmen und die Schaffung von 100 Arbeitsplätzen in die Waagschale. Sollte er mit der Stadt einig werden, stehe das Projekt in 14 Monaten.

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