Psychisch Kranke schlägt auf Sohn ihres Arztes ein

Bonner Staatsanwalt beantragt Unterbringung

Bonn. Immer wieder fiel die 32-Jährige in den vergangenen Jahren durch derartig aggressives Verhalten auf, dass sie medizinisch behandelt werden musste. Im Januar schließlich soll sich ihre Aggressivität gegen die Ärzte gerichtet haben, vor allem gegen einen Bonner Krankenhausarzt, der sie im Jahr 2000 untersucht hatte: Mit einer unter dem Mantel versteckten Metallstange soll sie an dessen Privathaus geklingelt und ihren ganzen Zorn gegen den Sohn des Arztes gerichtet haben, weil der Gesuchte nicht zu Hause war.

Da sie in den folgenden Tagen noch drei Mal Menschen verletzt haben soll, beantragt die Staatsanwaltschaft nun die Unterbringung der Frau in einer psychiatrischen Klinik: Einem vorläufigen Gutachten zufolge hat die Frau die Körperverletzungen im Zustand der Schuldunfähigkeit begangen, da sie an Schizophrenie leidet, somit für ihre Taten nicht verantwortlich, aber für sich und andere gefährlich ist. Seit dem 16. Januar ist sie vorläufig in der Psychiatrie untergebracht.

Den Ermittlungen zufolge stand sie am 3. Januar plötzlich vor dem Haus des Krankenhausarztes. Und als der Sohn des Hauses auf ihre Frage nach dem Vater antwortete, der sei nicht da, passierte es: Sie soll die Metallstange unter dem Mantel vorgezogen und nach dem Sohn geschlagen haben. Da der jedoch sofort die Tür zuwarf, traf der Schlag nur die Tür. Die Frau verschwand unerkannt.

Zwei Tage später ging sie laut Antragsschrift ins Bonner Landeskrankenhaus, schlug dort völlig unvermittelt auf einen Arzt ein und verschwand ebenfalls. Und einen Tag später tauchte sie wieder in der Straße auf, wo der Krankenhausarzt wohnt. Dessen Sohn erkannte sie, doch als er sie ansprach, schlug sie sofort wieder nach ihm.

Der junge Mann schaffte es zwar, sie mit einem Judogriff zu fixieren, doch ihr gelang es mit ihrem Geschrei, sie werde vergewaltigt und beraubt, Passanten so zu beeinflussen, dass die den Arztsohn festhielten. Resultat: Die 32-Jährige schlug und trat dem jungen Mannes ins Gesicht.

Diesmal landete sie im Landeskrankenhaus - und schlug am 10. Januar wieder zu: Ohne Vorwarnung sprang sie hinter einer Säule hervor und prügelte mit einer Kleiderstange auf einen Pfleger ein. Im Juni beschäftigt der Fall das Landgericht.

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