Kritik an Nutzungsgebühren Sportverband hofft auf Einfachhalle

BAD HONNEF · Das zurückliegende Jahr sei für den Sportverband Bad Honnef (svb) von "zwei Kämpfen" geprägt gewesen sei, so svb-Chef Karl-Gert Hertel: "Ein Kampf, der uns seit Jahren beschäftigte, um etwas zu schaffen, ein neuer, um etwas zu verhindern. In beiden Kämpfen sind wir unterlegen."

Gemünzt waren seine Worte auf die große Sporthalle, für die sich der svb vehement eingesetzt hatte, die aber nicht kommt. Und darauf, dass die Vereine eine Hallennutzungsgebühr an die Stadt zahlen müssen. Den Einsatz indes für eine kleine Halle in Aegidienberg wird Hertel weiter begleiten: Einstimmig wählten die Delegierten ihn auf der Jahreshauptversammlung des svb erneut zum Vorsitzenden.

Vize ist Marie-José Püllen, Vorsitzende des TV Eiche. Sie wurde zur Nachfolgerin von Jörg Franz gekürt, der nach 16 Jahren im Vorstand nicht mehr kandidierte. Elisabeth Hambuch kümmert sich wie schon seit 22 Jahren um die svb-Geschäftsführung. Erstmals in der svb-Geschichte stellte sich ein Vertreter eines Schützenvereins zur Wahl: Stephan Elster, Präsident der Sankt-Sebastianus-Schützenbruderschaft Bad Honnef, zog als Beisitzer in den Vorstand ein. In der Beisitzer-Riege ist auch Sportabzeichen-Stützpunktleiter Helmut Schlegel, ebenso Robert Heil und Stephan Theiß. Kassenprüfer: Wilhelm Strohmeier und Jörg Franz, der für seinen Einsatz als Vize-Vorsitzender mit einer Urkunde verabschiedet wurde. Dank galt auch Jochen Bietke, der ebenfalls nicht mehr kandidierte.

Hertel resümierte zu den Themen Hallennutzungsgebühren und Hallenneubau, zwar habe der Sport keinen K.o., wohl aber eine deutliche "Punktniederlage" einstecken müssen. "Wenigstens soll eine Einfachhalle in Aegidienberg errichtet werden. Wir können nur hoffen, dass es wirklich geschieht und auch die Fristen eingehalten werden", so Hertel. Er sprach von einer Katastrophe, sollte die zweckgebundene Spende von einer halben Million Euro wegen Überschreitung des vom Stifter festgesetzten Zeitpunkts der Hallen-Fertigstellung, Ende 2017, verloren gehen.

Aber: "Bis jetzt soll alles auf einem halbwegs vernünftigen Weg sein." Als kleinen Erfolg wertete der svb-Chef die Reduzierung der Hallennutzungsgebühren von ursprünglich fünf auf drei Euro für Erwachsene sowie von drei auf 1,50 Euro für Jugendliche pro Stunde. Trotzdem stelle diese Gebühr für kleine Vereine wie die Tisch-Tennis-Freunde Bad Honnef (TTF) eine schwere Belastung dar. Und: "Wir wissen nicht, ob nicht noch Nutzungsgebühren für andere Sportstätten eingeführt werden."

Aufgabe des Vorstands sei es nun, den Bau der Sporthalle in Aegidienberg zu begleiten und sich in die Planung für die Landesgartenschau einzubringen. "Bisher wurde der svb nicht zu Sitzungen eingeladen." Und der svb werde die Absicht der Verwaltung verfolgen, den Platz des Hockeyclubs als Bauland zu veräußern, um mit dem Erlös einen Kunstrasen im Stadion und die Sanierung der Menzenberger Halle zu finanzieren. Hertel: "Das könnte dem Sport erheblichen Auftrieb verschaffen, aber der Verkauf des HCH-Platzes muss sozialverträglich sein."

Kurz gefragt

Karl-Gert Hertel ist seit 2001 svb-Vorsitzender. Mit dem Rechtsanwalt sprach Roswitha Oschmann.

Es waren harte zwei Jahre?

Karl-Gert Hertel: Ja, es hat sich alles zugespitzt. Wir können an den Hallennutzungsgebühren nichts ändern. Wir bedauern, dass die Deckelung zugunsten kleiner Vereine abgelehnt wurde, konzedieren aber sehr wohl, dass erhebliche Abstriche gemacht wurden.

Wird der svb für die kleine Halle um Sponsoren werben?

Hertel: Die Sitzung des Förderkreises steht noch aus. Aber es ist wahrlich einfacher, für einen Leuchtturm als für eine Leuchttonne zu werben.

Wie steht der svb zur Erwägung, den HCH-Platz zu Bauland zu machen?

Hertel: Es ist in dem Gespräch mit Bürgermeister Neuhoff und den Fraktionen ganz gut rübergekommen, dass der HCH mit dem Clubhaus ein "Kleinod" für sein Vereinsleben hat. Unsere Präferenz wäre, dass es eine Möglichkeit gibt, diese grüne Insel "im grauen Meer von Häusern" zu bewahren.

Und zur Laga?

Hertel: Möglicherweise kann der Sport etwas für die Landesgartenschau tun. Die Laga ist wie ein Rausch über die Stadt gekommen. Sie bietet eine Chance, das altbekannte Nizza am Rhein zu einem neuen Nizza am Rhein werden zu lassen.

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