MGV "Concordia" Unkel 140 Jahre Männerchor - Interview mit Manfred Mönch

Im Mai 1872 gab der damalige Küster und Organist von Unkel, Pantaleon Antweiler, den Anstoß zur Gründung eines Kirchenchores und übernahm gleich auch das Amt des Chorleiters. Dieses Datum feiert der MGV "Concordia" als Geburtsstunde und lädt für diesen Samstag, 20. Oktober, ab 19 Uhr zu seinem 140-jährigen Bestehen in das Center-Forum ein. Anlässlich des Geburtstagskonzerts sprach Manfred Mönch, der seit 1976 den Vorsitz des Vereins inne hat, mit dem General-Anzeiger.

 "Gemischte Chöre gibt es genug, da wollten wir lieber den klassischen Männerchor so lange wie möglich am Leben erhalten", so Manfred Mönch.

"Gemischte Chöre gibt es genug, da wollten wir lieber den klassischen Männerchor so lange wie möglich am Leben erhalten", so Manfred Mönch.

Foto: Frank Homann

Sie führen nun schon seit 36 Jahren die Unkeler Sänger, seit wann sind Sie Mitglied im MGV Concordia?
Manfred Mönch: Ich bin unmittelbar nach der Feier zum 90-jährigen Bestehen des Vereins 1962 eingetreten. Früher gab es außer dem Junggesellenverein ja nichts in Scheuren, und auch Unkel hatte nur acht Vereine. Damals konnten wir bei Festen oder zu Goldhochzeiten locker mit 50 teils recht jungen Sängern auftreten. Damit waren wir etwa so stark wie Ende des 19. Jahrhunderts, als der als "Sänger vom Drachenfels" bekannte Severin Weber die Chorleitung inne hatte.

Heute besteht der Chor aber doch vorwiegend aus alten Männern?
Mönch: Das ist leider richtig, mit 50 Jahren zählt man bei uns inzwischen zu den absoluten Youngstern. Die Jugend bindet sich heute nicht mehr so gerne an Vereine, von denen es in Unkel zudem 48 an der Zahl gibt. Daneben gibt es heute ein geradezu erdrückendes Überangebot an anderen Freizeitbeschäftigungen. Aber der Mittelbau ist uns schon früher abhanden gekommen. Spätestens als die jüngeren Mitglieder Mitte der 70er Jahre Väter wurden, haben sie den Verein verlassen. Bei unserer 100-Jahrfeier waren wir nur noch 38 Sänger. Im Alter sind etliche von ihnen dann wieder eingetreten.

Warum haben Sie dann trotzdem mit den Sängern aus Kasbach und Ohlenberg eine Chorgemeinschaft gebildet?
Mönch: Wir haben zwar noch 22 aktive Sänger in unseren Reihen, so dass wir zahlenmäßig durchaus noch vierstimmige Literatur für Männerchöre singen könnten. Aber dazu sind wir beim 1. Tenor zu schwach. Und da wir bei unseren Kollegen im Süden schon etliche Male ausgeholfen hatten, haben wir dann 2010 den Zusammenschluss herbeigeführt, durch den sich unsere Sängerzahl immerhin verdoppelt hat.

Die Öffnung zu einem gemischten Chor nach dem Erpeler Vorbild ist nicht infrage gekommen?
Mönch: Die Mehrheit unserer Sänger hat sich klar dagegen ausgesprochen. Gemischte Chöre gibt es genug, da wollten wir lieber den klassischen Männerchor so lange wie möglich am Leben erhalten.

Wie und wo proben sie denn zurzeit?
Mönch: Einen Monat lang treffen wir uns in Kasbach, den anderen in der Scheurener Tenne von Heinz Otto Mürl, seitdem wir von unserem Probenlokal, dem Hotel Mürl, 1989 Abschied nehmen mussten. Je eine Hälfte eines Probenabends leitet unser Chorleiter, Andreas Stieger, die andere wird von Karlheinz Frings bestritten, so dass beide ständig über unser Repertoire auf dem neusten Stand sind, das natürlich immer aktualisiert wird.

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