Bornheimer Jugendparlamentswahs Der zweite Anlauf

BORNHEIM · Mit neuem Elan nimmt das Bornheimer Kinder- und Jugendparlament den zweiten Anlauf für seine Neuwahl in Angriff. Die Grünen hatten für die jüngste, kürzlich stattgefundene Sitzung des Jugendhilfeausschusses einen Antrag gestellt, um das Jugendparlament zu stärken und die Wahl zu einem Erfolg zu machen.

 Nachdem die erste Wahl zum Jugendparlament im November vergangenen Jahres gescheitert war, soll sie im März erfolgreich sein. Das Foto zeigt das Gremium bei seiner konstituierenden Sitzung im Februar 2013.

Nachdem die erste Wahl zum Jugendparlament im November vergangenen Jahres gescheitert war, soll sie im März erfolgreich sein. Das Foto zeigt das Gremium bei seiner konstituierenden Sitzung im Februar 2013.

Foto: Roland Kohls

Wie berichtet, war die Neuwahl des Bornheimer Jugendparlaments im November vergangenen Jahres gescheitert, da sich nicht genügend Jugendliche zur Wahl gestellt hatten. In der Novembersitzung des Jugendhilfeausschusses hatte Dominik Pinsdorf, der das Jugendparlament zurzeit kommissarisch leitet, auf verschiedene Missstände hingewiesen. So gebe es kaum noch Mitstreiter im amtierenden Jugendparlament. Hinzu kämen Kommunikationsprobleme mit dem Jugendamt und der Verwaltung, und die Schulen hätten die Neuwahl des Jugendparlaments nicht unterstützt. Doch seitdem hat sich der Wind gedreht.

"Seit der letzten Sitzung des Jugendhilfeausschusses hatten wir zwei Treffen, die auch sehr gut besucht waren", berichtete Dominik Pinsdorf nun. Es seien nicht nur Mitglieder des noch amtierenden Jugendparlaments sondern auch einige andere interessierte Jugendliche dabei gewesen, die auch bereit seien, sich zur Wahl zu stellen. In den beiden Treffen hatten die Jugendlichen Ideen entwickelt, wie man die Neuwahl zum Erfolg führen kann. In dieser projektbezogenen Arbeit sehe er die Zukunft der Vertretung der Kinder und Jugendlichen, sagte Pinsdorf.

Auch die Verwaltung blieb nicht untätig. So habe man mit den Schulleitern gesprochen, dass die Wahl in den Schulklassen durchgeführt werde. Die Schulleiterkonferenz habe beschlossen, die Wahl des Kinder- und Jugendparlaments zu unterstützen, erklärte auch Christoph Kaletsch, der stellvertretende Leiter der Heinrich-Böll-Sekundarschule in Merten, der als Vertreter der Schulen im Jugendhilfeausschuss sprach. Außerdem wurde ein Werbeexperte engagiert, der die Werbung für die Mitarbeit im Jugendparlament sowie für die Wahl verbessern soll. "Ich freue mich besonders, dass die Werbung professionalisiert wurde", sagte Petra Heller (CDU). Die Kinder und Jugendlichen wollten ernst genommen werden. Markus Hochgartz (Grüne) forderte auch die Politiker auf, die Aufmerksamkeit für die Wahl zu stärken.

Wasser in den Wein schüttete Peter Tourné (SPD). "Vor allem an der fehlenden Mobilität wird das Kinder- und Jugendparlament scheitern", sagte der Sozialdemokrat, der selbst in der Jugendarbeit tätig ist. Bei Sitzungen am Abend würde es ein Problem sein, wenn ein Junge oder Mädchen aus Walberberg zur Sitzung nach Bornheim müsse. Das bestätigte auch die Vorsitzende des Bornheimer Stadtjugendrings, Marie-Therese van den Bergh. "Da das Wahlalter heruntergesetzt wurde, wird das Problem noch verstärkt", sagte sie. Auch bei den jüngsten Treffen kamen die Jugendlichen aus Bornheim, Roisdorf und Brenig, sagte Pinsdorf. Doch van den Bergh hatte auch eine Lösung: Sie schlug vor, den Bus des Stadtjugendrings zur Verfügung zu stellen. Tourné und Hochgartz boten an, Fahrdienste zu übernehmen.

"Unser neues Kinder- und Jugendparlament wird kein Jugendhilfeausschuss mit jüngeren Menschen sein", sagte Sozialdezernent Markus Schnapka. Die Formalismen der Satzung hätten die Jugendlichen abgeschreckt. Deshalb wird sich das neue Kinder- und Jugendparlament eine neue Satzung geben, die projektorientierte Arbeit ermöglicht. Dadurch sind die Treffen auch zeitlich und räumlich unabhängiger. Die Projektarbeit kann etwa auch am Nachmittag in einer Schule stattfinden, weil nicht alle daran teilnehmen müssen.

Das Plakat, das für die Wahl der Vertretung der Kinder und Jugendlichen wirbt, konnte in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses noch nicht vorgestellt werden, da das jüngste Treffen des Jugendparlaments wegen der Krankheit der Jugendamtsvertreterin ausgefallen war. Das Plakat muss von den Jugendlichen freigegeben werden.

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