Rheinbacher Stadtpark Esche wird vorerst nicht gefällt

RHEINBACH · Die bruchgefährdete morsche Esche im Rheinbacher Stadtpark, an der Nazis am 26. Januar 1945 drei junge ukrainische Zwangsarbeiter aus nichtigem Grund erhängten, ist nicht gefällt, sondern zunächst nur auf zehn Meter Höhe zurückgeschnitten worden.

 Sicherheitshalber gestutzt: Die Esche im Stadtpark.

Sicherheitshalber gestutzt: Die Esche im Stadtpark.

Foto: Wolfgang Henry

Wie die Stadt auf Anfrage von Erich Scharrenbroich (CDU) im Umwelt-, Planungs- und Verkehrsausschuss mitteilte, sei dies aus Respekt vor den Ermordeten, Peter Spaak, Wladislaus Talzschaview und Wladislaw Dedjarew, geschehen.

Scharrenbroich war eine Markierung am Stamm des 150 Jahre alten Baumes aufgefallen. "Normalerweise hätte der Baum aus Sicherheitsgründen gefällt werden müssen, er war arg morsch", erklärte Bürgermeister Stefan Raetz.

Der Zustand lasse auf starke Fäulnis schließen. Der Baum habe jederzeit auseinanderbrechen oder unkontrolliert umstürzen können. Bereits im Herbst sei ein starker Ast herabgestürzt. Bei der "Stutzaktion" sei eine entsprechende Sicherung am Stamm vorgenommen worden, möglicherweise treibe die Esche im Frühjahr wieder aus. So gewinne man Zeit zu überlegen, "was wir an diesem Ort tun können, um ihn würdig zu gestalten", so Raetz.

Peter Mohr, der das Schicksal der drei unter 18-jährigen Zwangsarbeiter recherchierte und sich für eine Gedenkstätte am Ort der Hinrichtung einsetzt, verfolgte die Arbeiten an der Esche gemeinsam mit dem Holzbildhauer Andreas Finke, der bereits Ideen zur Gestaltung entwickelte. Mohr lobte die einfühlsame Arbeit der städtischen Mitarbeiter.

Möglich war das Kappen des Baumes vor allem mit Hilfe der 30 Meter hohen Feuerwehrleiter mit Drehkorb.

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