Kommentar zum Erfolg von RB Leipzig Ohne Grenzen

Meinung · RB Leipzig ist nicht nur in der Bundesliga, sondern auch in der Spitzengruppe angekommen. Das hat nicht nur mit viel Geld, sondern auch mit einer klugen Einkaufspolitik zu tun.

 Der Architekt des Leipziger Überraschungsteams: Trainer Ralph Hasenhüttl hat eine starke Mannschaft geformt.

Der Architekt des Leipziger Überraschungsteams: Trainer Ralph Hasenhüttl hat eine starke Mannschaft geformt.

Foto: dpa

Fans und Funktionäre der sogenannten Traditionsvereine bekommen Pickel beim Blick auf die Tabelle und befürchten den Untergang des Abendlandes mit all seinen fußballerischen Werten. RB Leipzig steht auf Platz zwei. Und das muss nicht einmal eine Momentaufnahme sein, denn der Moment könnte durchaus länger dauern. Viele Fußballfreunde graust diese Vorstellung. Man kann es aber auch so sehen: Die machen einfach einen guten Job in Leipzig.

Dass dieser Club nicht zuletzt ein Marketinginstrument von Brause-Unternehmer Dietrich Mateschitz ist, wurde erschöpfend diskutiert. Niemand muss das gut finden. Aber die sportliche Entwicklung wird mit Sinn und Verstand vorangetrieben.

Nachdem der Bundesligaaufstieg feststand, schmiss der Emporkömmling eben nicht in Scheich-Manier mit Ablösesummen um sich, wie es vielleicht erwartet worden war. Aus dem Poker um den Schweizer Stürmer Breel Embolo stiegen die Leipziger sogar aus, weil der FC Basel zu gierig wurde. Schalke zahlte schließlich die 25 Millionen Euro für das Talent.

Sportdirektor Ralf Rangnick kauft nicht von der Resterampe. Aber seine Bereitschaft, Mondpreise zu zahlen, hat Grenzen. Neuzugänge müssen vor allem jung und entwicklungsfähig sein. Dann können sie auch 15 Millionen Euro kosten wie der Schotte Oliver Burke. Rangnick findet aber auch Talente mit dem Preisschild „Sonderangebot“. Außenverteidiger Lukas Klostermann, bei Olympia in Rio sehr auffällig, holte er einst für eine Million aus Bochum. Seine beste Verpflichtung jedoch war womöglich der nicht mehr ganz so junge Trainer Ralph Hasenhüttl.

Wo das noch hinführt? Solange Red Bull nicht die Lust verliert, sind diesem Projekt keine Grenzen gesetzt. Nicht einmal der FC Bayern scheint unerreichbar. Und das wiederum würde dann doch vielen Leuten gefallen, nämlich jenen 50 Prozent in Deutschland, die die Münchner nicht mögen.

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