Sprayen ausnahmsweise erlaubt Das Jugendzentrum St. Martin beendete seinen Graffiti-Kurs mit einer Verschönerungsaktion
DUISDORF · Kunst kennt keine Grenzen - neben den künstlerischen wohl auch keine wetterbedingten Grenzen. Beim ersten Schneefall in diesem Winter machten sich die Graffiti-Kursteilnehmer des Jugendzentrums St. Martin am Freitagnachmittag gemeinsam mit Kursleiter Patrick auf und arbeiteten an ihrem Abschlussprojekt: Der Verschönerungsaktion des SWB-Stromhauses an der Heilsbachstraße.
Seit einiger Zeit steht das Stromhaus der Stadtwerke Bonn an der Ecke zur Alten Straße - kahl und langweilig. Stephan Kemper, der Leiter des Jugendzentrums, hatte schließlich die zündende Idee: Er schlug den fünf Kindern und Jugendlichen vor, das Haus gemeinsam mit Patrick zu verschönern - natürlich mit Genehmigung der Stadtwerke.
Über einen Zeitraum von acht Wochen hatten diese jeden Freitag am Graffiti-Kurs teilgenommen. Mithilfe des Kurses sollten sie sich künstlerisch präsentieren und austoben können. Außerdem sei es für die Kinder schön, etwas mitgestalten zu können und sich für die Gestaltung der Umwelt einzusetzen, so Kemper. Neben Graffiti-Sprüherei bietet das Jugendzentrum in diesem Winter auch Comic zeichnen, Töpfern und Yoga an.
Patrick, der auch schon das Jugendzentrum mit seiner Spraykunst verschönert hat, klärte die Teilnehmer natürlich über die Grenzen des Sprayens, beispielsweise über das illegale Besprühen von Hauswänden, auf. Besonders wichtig war ihm die Praxis. "Die Kinder sollen einen Eindruck davon kriegen, wie es ist, mit der Sprühdose zu arbeiten", so Patrick. Außerdem entwickelte der 23-Jährige mit ihnen die Skizzen für deren Sprühversuche - darunter auch die Skizze für das Stromhaus. Der bunte Schriftzug "Juze Duisdorf" ziert nun die zuvor kahle Hausmauer.