Jeckes Wimmelbild Neue Collage spiegelt Momente des Bonner Karnevals wider

BONN · Alteingesessene Bonner Karnevalisten erinnern sich vielleicht noch, wie Tanzmariechen Lydia Korb-Hrankovic 1976 auf dem Kabinettstisch vor Helmut Schmidt und Hans-Dietrich Genscher einen Spagat machte.

Die Collage mit historischen Motiven des Bönnschen Karnevals: Claudia Weller von der Agentur Federstein stellte sie jetzt vor.

Die Collage mit historischen Motiven des Bönnschen Karnevals: Claudia Weller von der Agentur Federstein stellte sie jetzt vor.

Foto: Barbara Frommann

Oder sie haben noch das Bild von Peter Gummersbach vor Augen, der am 20. Februar 1950 als Sitzungspräsident der Bonner Ehrengarde im Rosenmontagszug durch die Straßen Bonns ritt - auf einem echten Elefanten. Und da ist noch das Bild aus dem Jahr 1970, als die Bonna herzlich Kanzler Willy Brandt bützte.

Es sind solche Szenen, die den Bonner Karneval ausmachen. Jetzt sind sie verewigt, und zwar in einer Collage im Haus des Karnevals in Tannenbusch.

Dort hatte der Festausschuss Bonner Karneval beschlossen, das Tor zwischen Saal und Wagenhalle bunt zu gestalten, und Claudia Weller und ihr Team von der Agentur Federstein haben das Werk technisch umgesetzt. Die Zusammenstellung ist gelungen und bietet auch auf den zweiten Blick noch Entdeckenswertes.

Der historische Rückblick beginnt mit einer Szene aus dem 16. Jahrhundert: Ein Mann auf einem Bierfass, ihm gegenüber ein mahnender Geistlicher, aus dem Gemälde "Kampf zwischen Fastnacht und Fastenzeit". Allerdings habe schon Mönch Caesarius 1225 vom jecken Treiben im Kloster Heisterbach berichtet, sagte Marlies Stockhorst, Präsidentin des Festausschusses Bonner Karneval.

Sie stellte die weiteren historischen Stationen des Bonner Karnevals vor: Die Maskenbälle der Kurfürsten, der Hanswurst als frühe männliche Tollität, der erste Rosenmontagsumzug 1828 und der erste Prinz Karneval von 1873. Erste fotografische Zeugnisse des Prinzenpaares von 1905, der erste Rathaussturm 1963, der politische Karneval zu Hauptstadtzeiten und der heutige Fastelovend, all das ist auf dem großen Tor untergebracht.

Das alles umrahmt die Symbolfiguren des Bonner Karnevals, das Prinzenpaar, sowie das Alte Rathaus, und natürlich darf das Gründungsjahr 1951 des Festausschusses nicht fehlen. Und viele Jecke sind auf der Collage zu sehen, denn: "Ohne die Menschen kann der Karneval nicht leben", so Stockhorst.

Info

Rund um die Geschichte hat der Festausschuss auch ein Heft erstellt, das Bild gibt es auch als Postkarte. Beides ist im Haus der Geschichte, Hohe Straße 81, erhältlich.

Das Originalbild kann man dort während der Geschäftszeiten des Festausschusses sehen: samstags von 10 bis 12 Uhr und montags von 18 bis 20 Uhr.

Prinzenproklamation

Das Bonner Prinzenpaar wird am 10. Januar in der Beethovenhalle proklamiert. Der Festausschuss Bonner Karneval verkauft dafür ab sofort Tickets. Tischkarten kosten 25 Euro, Plätze auf den Rängen zehn Euro, jeweils zuzüglich Vorverkaufsgebühr. Die Karten sind in den GA-Zweigstellen erhältlich oder können bei bonnticket gebucht werden.

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