Kommentar Flughafen BER - Es folgen keine Taten

Aus der Ferne ernten die Berliner und Brandenburger nur noch fassungsloses Kopfschütteln. Jeder Bananenrepublik gelingt der Bau eines Flughafens, nur der deutschen Hauptstadt nicht. Jetzt droht eine weitere Verzögerung, und es gibt immer mehr Zweifel, ob der Sanierer des Pannenprojektes tatsächlich die richtige Wahl war.

Hartmut Mehdorn kann die Ärmel hochkrempeln und robust alle möglichen Hürden aus dem Weg räumen. Das hat er bei der Bahn und der Fluggesellschaft Air Berlin bewiesen.

Sichtbare Erfolge bei der Beseitigung der Hindernisse für den neuen Airport stehen dagegen nach fast einem Jahr Arbeit noch aus. Mehdorn hat Fachleute von ihren Posten verdrängt und praktisch die alleinige Hoheit über das Bauprojekt.

Doch den großen Ankündigungen, etwa einem Probebetrieb, folgen keine Taten. Es gibt keinen verbindlichen Eröffnungstermin, keine genaue Kostenprognose, und schon wieder droht eine Verschiebung des ersten Starts nach hinten ins Jahr 2016. Dann läuft Mehdorns Vertrag auch aus. Im Profifußball wäre der Manager längst ersetzt worden.

[kein Linktext vorhanden]Dieses Risiko besteht für den Flughafenchef kaum. Es ist niemand da, der es besser machen könnte. Und die Verantwortung für die vielen Missstände müssen letztlich die übernehmen, die vor Mehdorns Zeit so viel falsch machten. Die ducken sich aber gerne weg, wie Berlins Regierungschef Klaus Wowereit.

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