Kommentar Nutzen Sie die Freibäder

Ahrweiler · Wer sein Schwimmbad liebt, der sollte es auch besuchen. Wobei klar ist, kommunale Bäder tragen sich nicht. Werden sie privat bewirtschaftet, bleibt unterm Strich auch nur dann etwas übrig, weil die Kommune bei den Betriebskosten zuschießt. Ein Kommentar.

Kommentar: Nutzen Sie die Freibäder
Foto: Martin Gausmann

Wer seine Bankfiliale im Dorf behalten will, der sollte sie auch nutzen. Denn Online gefährdet den Service vor Ort. Froh sollte der sein, der Tante Emma noch um die Ecke hat. Aber auch die muss schließen, wenn sie keinen Umsatz macht. Und auch die Post macht, wenn keiner zu ihr kommt, den Laden dicht.

So ist es auch Schwimmbädern ergangen. Das Badenova in Adenau hat trotz Fördervereins die Segel gestrichen. Warum sollte eine Kommune auch ein Bad unterhalten, wenn sich die potenziellen Gäste lieber in fremden Badelandschaften amüsieren. Auch Sinzig und Bad Breisig hatten einmal Freibäder.

Soll heißen: Wer sein Schwimmbad liebt, der sollte es auch besuchen. Wobei klar ist, kommunale Bäder tragen sich nicht. Werden sie privat bewirtschaftet, bleibt unterm Strich auch nur dann etwas übrig, weil die Kommune bei den Betriebskosten zuschießt.

Ergo: Bäder sind Zuschussbetriebe. Gute und sehr gute Besucherzahlen mit den damit verbundenen Eintrittsgeldern sind das einzige Argument, sie in Zeiten absoluter Sparsamkeit und Haushaltskonsolidierung nicht zu schließen.

Fakt ist: In den Sechzigern schossen die Freibäder wie Pilze aus dem Ackerboden. Jedes Dorf, das etwas auf sich hielt, wollte sich damit brüsten. Kirchturmdenken, das sich rächte. Hätte die Politik schon damals interkommunale Kooperation gekannt, sähe es in der heutigen Bäderlandschaft besser aus. Gemeinsam kann man sich Zuschussbetriebe eher leisten.

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