Der fast 63-jährige Zimmermann wird demzufolge sein Amt als Vorstand und Kurdirektor am 1. März antreten. Er wird Nachfolger von Hans-Ulrich Tappe, der im Dezember völlig überraschend seinen Rückzug aus der Vorstandsetage des Unternehmens erklärt hatte, was aber erst im Januar aufgrund von Presseberichten an die Öffentlichkeit gelangte. Nach wie vor ist ungeklärt, welche Gründe für Tappes Ausscheiden ausschlaggebend waren. Über die Zukunftspläne des früheren Bürgermeisters der Kreisstadt ist nichts bekannt, ebenso wenig über die Details der Trennung von der Kur AG.

Nach wie vor gibt es das Gerücht in der Stadt, dass nicht - wie offiziell verlautbart - Tappe, sondern in Wirklichkeit der Aufsichtsrat des Unternehmens die Kündigung ausgesprochen habe, die schlussendlich in einem Auflösungsvertrag mündete. Tappe äußert sich nicht zu dem gesamten Vorgang. Er ist seit Wochen nicht mehr zu erreichen. Eine Verabschiedung Tappes oder eine offizielle Amtseinführung Zimmermanns soll es übrigens nicht geben.

"Der Gesellschaft ist nicht danach", meinte der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Guido Orthen am Montag lediglich hierzu. Der Aufsichtsrat erklärte in einer knappen Pressemitteilung, er komme mit seiner Entscheidung seiner Verantwortung für die Führung der Aktiengesellschaft in konstruktiver Weise nach "und trägt zugleich Sorge für eine längerfristige Besetzung dieser Position".

Die AG gelange nun in ein ruhigeres Fahrwasser. Anstehende Maßnahmen und Entscheidungen "zur Neuorientierung der Tätigkeitsfelder und zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situation" seien mit Zimmermann möglich. Dieser kam 1990 zur Kur AG, ein Jahr später erhielt er Prokura. Zuvor hatte er als Kaufmann in verschiedenen Industriebetrieben gearbeitet. Der neue Vorstand ist begeisterter Radfahrer.