Gute Figur alleine reicht nicht

Das Tauchermagazin "SeaStar" sucht im Rheinbacher Bad Monte Mare sein Model des Jahres.

Gute Figur alleine reicht nicht
Foto: Roland Kohls

Rheinbach. Athletische Körper in knappen Bikinis, braungebrannte Haut, coole Tattoos - im Monte Mare stürzten sich die Schönheiten am Samstag gleich im guten Dutzend in die Fluten, begleitet vom Klicken diverser Über- und Unterwasser-Kameras. Das "SeaStar"-Tauchermagazin sucht sein alljährliches "SeaStar-Girl".

Und bei diesem laut Veranstalter "härtesten Model-Wettbewerb der Welt" ist mehr gefragt als eine gute Figur: Bei der "SeaStar-Discovery Thailand 2011" müssen die Teilnehmerinnen ihre Sportlichkeit beim Tauchen unter Beweis stellen. Und vor allem ihre Fototauglichkeit unter so widrigen Bedingungen wie klatschnassen Haaren und festgesaugten Tauchermasken.

Dafür waren 13 junge Frauen aus ganz Deutschland und aus Luxemburg angereist. Den kürzesten Weg zum hiesigen Foto-Shooting hatten Natalie Jegel (21) aus Bonn und Eleni Hoh (23) aus Troisdorf.

Aber natürlich hoffen auch sie auf die ganz weite Reise - zum Finale nach Thailand. Nur drei Teilnehmerinnen aus mehreren Castings in Deutschland und erstmals auch Österreich werden es in die Endrunde schaffen.

Eleni ist wild entschlossen, zu den Auserwählten zu gehören: "Das ist doch mal ein erfrischend anderer Model-Contest. Mich reizt der Abenteuer- und Adrenalin-Faktor", begeistert sich die junge Frau, die bereits über Model-Erfahrung auf trockenen Laufstegen verfügt.

Angesichts der schweren Taucherausrüstung, der unhandlichen Flossen und vor allem des zehn Meter tiefen Beckens wird es ihr am Beckenrand zunächst doch etwas mulmig. Monte-Mare-Tauchlehrer Rolf Altendorf hatte es in seiner theoretischen Einführung ja auch nicht ohne eine gewisse Schadenfreude vorausgesagt: "Es heißt Tauchsport, nicht Tauchvergnügen."

Also in die Tauchermaske gespuckt - altbewährter Trick, damit sie nicht beschlägt - und rein ins Abenteuer. Und das zieht Eleni und die anderen nach erst zögerlichem Herumpaddeln dann doch sichtlich in den Bann und in die Tiefe.

Rolf Altendorf und sein Helfer-Team sorgen für die Sicherheit und verständigen sich mit den Anwärterinnen über die noch auf dem Trockenen eingeübte Zeichensprache kontinuierlich über deren Befinden. Wer beim Tauchen punktet, hat gute Aussichten, im Herbst als eine von fünf Kandidatinnen ins Halbfinale in Siegburg einzuziehen und im Crash-Kurs den Indoor-Tauchschein zu machen. Die drei Finalistinnen ergattern den Open-Water-Tauchschein im exotischen Ambiente Thailands.

Nach dem Schnuppertauchen geht es mit vertrauteren Model-Maßnahmen weiter. Die Mädels werden mit wasserfestem Make-up für die nächste Runde geschminkt: Fashion- und Bikini-Shooting unter Wasser. Eleni hat ihren Kleiderschrank nach allem, was sie in den Wellen flattern lassen kann, durchstöbert. Sie präsentiert sich mit wallendem Rock, einem Dreieckstuch vom Bauchtanz und sogar einem Fischschwanz - vom letzten Karnevalskostüm. Auch die anderen lassen ihre Fantasie spielen, ein Model ist gar im Hochzeitskleid zu bewundern.

Wer bei all dem die beste Figur macht, entscheidet die Jury nach Auswertung der Filmaufnahmen aller Castings. "Wir suchen nach einem Model, das vor allem Spaß am Tauchen ausstrahlt", sagt Jury-Mitglied und "SeaStar"-TV-Moderatorin Elischeba Wilde (35). Die ehemalige Miss Germany war 2005 selbst das erste "SeaStar-Girl". Höhepunkt ihrer "Discovery": "Ich habe in Kenia mit einem Walhai geschnorchelt."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort