Schilder-Streit unter Heimerzheimer Gastronomen

Zwei Traditionshäuser liegen wegen Hotel-Wegweisern im Clinch

Schilder-Streit unter Heimerzheimer Gastronomen
Foto: Wolfgang Henry

Swisttal-Heimerzheim. Sie sind nagelneu, leuchten in dezentem Grün - und sorgen derzeit in Heimerzheim für einen Streit unter Gastronomen: sieben Hinweisschilder des Hotels Weidenbrück, aufgestellt an gut sichtbaren Stellen im Ort. Der Familie Reichelt, die die Traditionsgaststätte "Zur Linde" betreibt, ist das sauer aufgestoßen.

Zumal die Schilder der Konkurrenz vor ihrer eigenen Tür stehen, an der Ecke Bachstraße/ Vorgebirgsstraße. Die Gemeinde, die die Schilder selbst genehmigt hat, sucht nun nach einem Kompromiss. "Wir finden diese Werbeaktion unzumutbar", ärgert sich Vroni Reichelt, Chefin der seit 150 Jahren bestehenden Gaststätte "Zur Linde". Ein Schild stehe sogar auf einer Grünfläche, die ihre Familie ehrenamtlich pflege.

Die Reichelts wollen "Gleichberechtigung" für alle Gastronomen und Hoteliers in Heimerzheim. "Wir ziehen alle an einem Strang. Da könnte man doch am Ortseingang ein Sammelschild für alle anbringen", meint Vroni Reichelt. Weidenbrück sieht aber die Notwendigkeit, durch mehrere Wegweiser auf sich aufmerksam zu machen. "Als größtes Hotel in Swisttal mit hohem Anteil an internationalen Gästen benötigen wir Hinweisschilder", sagt Elisabeth Weidenbrück, Betreiberin des Hotel-Restaurant-Betriebs.

Die Gäste kämen von der A 61, vom Flughafen oder per Taxi aus Euskirchen. "Es kommt immer wieder vor, dass Gäste im falschen Hotel landen oder nachts anrufen, weil sie den Weg nicht finden", berichtet die Gastronomin. Bei der Gemeinde habe sie 15 Schilder beantragt, wovon letztlich sieben genehmigt wurden. "Wir haben sogar darauf verzichtet, neben 'Hotel' auch 'Restaurant' aufs Schild zu schreiben - obwohl der Firmenname so lautet und es von der Gemeinde explizit so genehmigt wurde", erklärt Elisabeth Weidenbrück.

Sie bedauert es, dass die Betreiber der "Linde" mit dem Problem nicht auf sie zugekommen seien. Die Gemeinde kennt den Ärger. "Der Antrag von Weidenbrück wurde sachgerecht geprüft", sagt Bernd Kreuer, Sprecher der Verwaltung. Unter anderem sei das Straßenverkehrsamt eingebunden gewesen, aber auch die "überregionale Kundschaft" sei ein wichtiger Aspekt. Nachdem Vroni Reichelt interveniert hat, sucht die Gemeinde nun "nach einer Lösung, die beiden gerecht wird", so Kreuer. Wie Elisabeth Weidenbrück bestätigte, kam es am Freitag zu einem ersten Gespräch zwischen ihr und der Gemeinde. Eine Entscheidung gibt es demnach noch nicht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Das Schilf wird erst nach dem
Diese Pflanze kann fast alles
Chinesisches Wunderschilf „Miscanthus“Diese Pflanze kann fast alles
Zum Thema
Aus dem Ressort