Deutsche Physikalische Gesellschaft in Bad Honnef Am Physikzentrum entsteht ein Gästehaus

BAD HONNEF · Die Bauarbeiten des neuen Gästehauses auf dem Gelände der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) haben begonnen.

 Der Boden ist "breiig": Auf der Baustelle für das neue Gästehaus des Physikzentrums Bad Honnef ist der Bagger angerollt.

Der Boden ist "breiig": Auf der Baustelle für das neue Gästehaus des Physikzentrums Bad Honnef ist der Bagger angerollt.

Foto: Frank Homann

Nachdem sich der Start der Arbeiten um etwa ein halbes Jahr verzögert hatte, ist ein Bagger nun seit einigen Tagen mit dem Aushub der Baugrube neben dem alten Gebäude der Elly Hölterhoff-Böcking-Stiftung beschäftigt.

Auf dem Areal soll ein zweigeschossiges Gebäude mit 39 Zimmern für Tagungsgäste und Besucher sowie eine Tiefgarage mit der gleichen Anzahl an Stellplätzen entstehen. Die Grundsteinlegung ist für den 21. November geplant. Die Bauzeit soll rund ein Jahr betragen, somit soll das Projekt im Herbst nächsten Jahres fertiggestellt sein.

"Wir sind froh, dass es endlich losgeht und natürlich auch erleichtert, dass der Entwurf trotz zusätzlicher Kosten umgesetzt wird", sagt Bernhard Nunner, DPG-Hauptgeschäftsführer. Die aktuellen Baukosten liegen bei mehr als fünf Millionen Euro. Ursprünglich hatte man mit vier Millionen gerechnet.

Grund für die Mehrkosten und die Verzögerung des Baubeginns ist die vorgefundene Bodensubstanz (der GA berichtete). "Die Gutachten haben ergeben, dass wir hier einen 'breiigen' Boden haben", erklärt Nunner. Die Substanz verlange eine aufwendigere Gründung der Tiefgarage und des darauf stehenden Gebäudes sowie eine verstärkte Bodenplatte.

Hätte man den gesteckten Kostenrahmen einhalten wollen, wäre eine Verkleinerung des Entwurfs unumgänglich gewesen, so Nunner. Die Wilhelm- und Else-Heraeus-Stiftung, die den Bau des Gästehauses finanziert, hat sich jedoch bereit erklärt, die zusätzlichen Kosten zu übernehmen.

Eine Abweichung zum ursprünglichen Entwurf des Neubaus wird es allerdings dennoch geben. Der Sockel, auf dem das Gästehaus steht, wird niedriger aus dem Boden ragen als zunächst geplant. Dadurch kann auf eine Brüstung verzichtet werden, was wiederum eine aufgelockerte Optik zur Folgen haben soll. Bernhard Nunner hofft durch die zusätzlichen Unterbringungsmöglichkeiten im Gästehaus in der Zukunft mehrere Veranstaltungen der DPG parallel anbieten zu können.

Dadurch könne das Tagungszentrum eine bessere Auslastung erreichen. Da sich die Gäste in Zukunft nach den Veranstaltungen nicht mehr zerstreuen, sondern zentral in der Nähe des Haupthauses bleiben können, erhofft sich die DGP zudem einen besseren Austausch der Wissenschaftler aus aller Welt. "Nobelpreisträger treffen hier auf junge Physiker", sagt Nunner. "Der Neubau ist ein wichtiger Schritt zur Standortsicherung für die nächsten 30 Jahre."

Und auch das äußere Erscheinungsbild des Anwesens der Elly Hölterhoff-Böcking-Stiftung werde gewinnen, verspricht Nunner. Die Parkplätze, die zur Zeit noch vor dem Gebäude liegen, wandern unter die Erde, dadurch biete sich von der Hauptstraße aus ein unverstellter Blick auf das denkmalgeschützte Haus.

Die Außenanlage werde durch einen Landschaftsarchitekten umgestaltet. "Wir wollen den Charakter der Zeit um 1906 wiederherstellen", sagt Nunner. Dazu zählt eine weitläufige Grünanlage nach dem Vorbild englischer Gärten.

Physikzentrum

Seit 1976 dient das Physikzentrum als wissenschaftliche Begegnungsstätte und Sitz der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. Pro Jahr besuchen über 5000 Gäste die rund 90 Tagungen und Seminare. Untergebracht ist das Zentrum im 1906 erbauten Haus der "Elly-Hölterhoff-Böcking-Stiftung".

Besuchern stehen bislang 41 Gästezimmer zur Verfügung. Seit 2003 wurde das Haus schrittweise modernisiert und saniert. Näheres über das Physikzentrum: www.dpg-physik.de

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