Ökumene im Kerzenschein Die achte Kirchennacht in Sankt Johann Baptist bot Konzerte, Kunst und Gebet

BAD HONNEF · Die Tür zur Pfarrkirche Sankt Johann Baptist war weit geöffnet. Drinnen Kerzenschein und Musik. So mancher Passant ließ sich in dieser lauen Spätsommernacht von der besonderen Atmosphäre des Ortes anlocken und trat ein, um durch das Gotteshaus zu wandeln, sich still hinzusetzen und der Musik zu lauschen oder vielleicht sogar, um zu tanzen.

 Musikalischer Beginn: Mit dem Song "Oh when the Saints" zog die Bläsergruppe "Heiligs Blechle" in die Kirche ein.

Musikalischer Beginn: Mit dem Song "Oh when the Saints" zog die Bläsergruppe "Heiligs Blechle" in die Kirche ein.

Foto: Frank Homann

Zum achten Mal fand die Ökumenische Kirchennacht statt - diesmal unter dem Motto: "Alles, was Atem hat, lobet den Herrn!" Und als der Gospelchor 'n Joy der Evangelischen Kirchengemeinde fast eine Stunde sang, war Bewegung durchaus erwünscht. Die Sängerinnen und Sänger ermunterten jedenfalls das Publikum beim Tanz durch die Reihen zum Mitmachen. "Let us sing", "Bridge of Light", "Joyful" oder "Glorious": Die Fangemeinde bedankte sich mit großem Applaus bei dem Chor um Johannes Weiß.

Gestartet war diese besondere Nacht mit dem Läuten aller Kirchenglocken im Bad Honnefer Talbereich. Kaum war deren Hall verklungen, lockte die Kölner Blechbläsergruppe "Heiligs Blechle" vor der Tür mit Fanfarenklängen. Mit dem Titel "Oh when the Saints" zogen sie ein. Und auch das vertonte Psalm-Motto spielten die Blechbläser. Pfarrer Bruno Wachten und seine evangelische Kollegin Britta Beuscher begrüßten die Besucher. Heute sei auf vielfältige Weise zu erfahren, wie Menschen mit ihrem Atem, mit ihrer künstlerisch-kreativen Begabung Gott loben und preisen. Der Pastor dankte dem Ökumenischen Arbeitskreis und allen Mitwirkenden dieser Nacht.

Im Mittelpunkt standen Arbeiten der Malerin Milena Kunz-Bijno aus Rhöndorf. Jeder Besucher erhielt ein Faltblatt, auf dem Titel und Standort jedes Werkes in der Kirche verzeichnet waren, so dass jeder auf eigene Faust auf Entdeckungsreise gehen konnte. Die Gedanken der Künstlerin und Zitate zu den Exponaten vermittelten Gerhard Kunz, Daniela Christiane Limberg, Karin Thomale und Heide-Christa Weyde in einer Lesung. So hieß es etwa: "Das Gebet ist auf dem Wege des Glaubens die Nahrung, welche die Seele benötigt, um sicher ans Ziel zu gelangen." Gitarrist Rolf Beydemüller steuerte musikalische Intermezzi bei. Die Künstlerin konnte leider nicht dabei sein, da sie zeitgleich in Italien eine Ausstellung eröffnete. Aber ob das "Lichtkreuz" oder die "Engelsleiter" - die Besucher waren fasziniert von den Ideen und der technischen Ausführung der Bilder und Installationen.

Ein weiterer Abschnitt der Kirchennacht war das Konzert von Flötist Matthias Schlubeck und Harfenistin Isabel Moretón unter dem Titel "Panflöte und Harfe". Sie spielten Werke von Bach, Telemann, Mozart über Donizetti bis hin zu Massenet - hauptsächlich meditativ, aber auch fröhlich virtuos. Als Zugabe gab es noch den Schwan aus "Der Karneval der Tiere". Matthias Schlubeck stellte zwischen den Stücken sein Instrument vor. Mit dem Taizé-Gebet zur Nacht endete die Ökumenische Kirchennacht besinnlich.

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