Tierschutzeinsatz in Bad Honnef Rinderherde: Kreis bereitet Strafanzeige vor

Bad Honnef-Aegidienberg · Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage rückten Experten des Veterinäramtes des Rhein-Sieg-Kreises am Dienstag nach Aegidienberg aus, um vier Rinder von einer Weide zu holen. Die Tiere gehören zu einer Herde mit 32 Rindern, die das Amt wegen „erheblicher Vernachlässigung“ beschlagnahmt hat.

In einem Großeinsatz mit Hilfe von Feuerwehr, Polizei und Ordnungsamt hatte das Veterinäramt am Donnerstag die Tiere eingefangen und sodann abtransportieren lassen.Vier der Rinder hatten bis in die Nacht hinein zunächst jedoch nicht eingefangen werden können. Laut Kreis waren die Tiere den Umgang mit Menschen offenkundig nicht gewöhnt und entsprechend panisch.

Wie berichtet, war das Veterinäramt nach einer Tierschutzanzeige tätig geworden. An Ort und Stelle in Himberg fanden die Experten „katastrophale Bedingungen“ vor, so hieß es gegenüber der Presse wörtlich. Ein Bulle war so schwer verletzt, dass er umgehend eingeschläfert werden musste. Ein Kalb war im tiefen Morast eingesunken und dort bereits verendet.

Anwohner berichteten dem GA, sie hätten die fortdauernde Vernachlässigung der Tiere beobachtet, und äußerten sich erleichtert, dass die Behörden nun eingeschritten seien.

Den Halter der Tiere erwartet eine Strafanzeige. Er selbst erklärte gegenüber dem GA, er wolle gerichtlich gegen die Beschlagnahme seiner Herde vorgehen. Laut Kreis-Pressesprecherin Rita Lorenz wird die Strafanzeige gegen den Mann derzeit erarbeitet. Vordringlich gewesen sei für das Veterinäramt, die Tiere artgerecht unterzubringen und tierärztlich zu versorgen. Die Rinder seien in einen anderen Stall gebracht worden und würden dort isoliert versorgt, schon, um den Seuchenstatus zu überprüfen, so Lorenz.

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