Stadtjugendring Bad Honnef Verein gründet eine GmbH

Bad Honnef · "Wir haben immer geschaut, wie wir Strukturen anpassen, verbessern können", sagt Andreas Roschlau, Vorsitzender des Stadtjugendrings. Gleichwohl ist der Schritt jetzt der wohl einschneidendste seit Gründung des Dachverbandes der in der Jugendarbeit Tätigen in Bad Honnef.

 Legale Graffiti-Wand: Im Sommer gab es frische Farbe für Bad Honnefs Haus der Jugend.

Legale Graffiti-Wand: Im Sommer gab es frische Farbe für Bad Honnefs Haus der Jugend.

Foto: Frank Homann

Zum 1. Januar 2013 geht die "Stadtjugendring gemeinnützige Träger-GmbH" an den Start. Die hauptamtlich geführte gGmbH wird die Sparten Schulbetreuung und Offene Jugendarbeit mit den Häusern der Jugend unter ihre Fittichen nehmen. Der ehrenamtliche Stadtjugendring e.V. widmet sich weiterhin der verbandlichen Jugendarbeit, will diese verstärken. Gestern Abend wurde das Modell dem städtischen Jugendhilfeausschuss vorgestellt.

Mit der Änderung kehrt der Verein zu seinen Wurzeln zurück, ohne die in den vergangenen Jahren gewachsenen Aufgaben aus dem Blick zu verlieren. Der Verein bleibt in der Verantwortung, ist einziger Gesellschafter der gGmbH. In deren Gesellschafterversammlung sitzt auch der Stadtjugendring-Beirat; ebenso vertreten ist die Stadt, Kooperationspartner in der Schulbetreuung.

Der Sektor Offene Jugendarbeit und Schulbetreuung wird hauptamtlich "so professionalisiert, dass er in guten Händen ist und den ehrenamtlichen Vorstand entlastet", sagt Roschlau. Die Rahmenbedingungen laut Satzungszweck setzt der Verein, "ist aber aus dem Alltagsgeschäft raus".

Dass dies aus Sicht von Mitgliedern, Vorstand und Beirat, die dem seit zwei Jahre angedachten Schritt zugestimmt haben, nötig war, zeigt ein Blick auf die Entwicklung des Jugendrings. Gegründet als Vereins-Dachverband mit Veranstaltungen wie "R(h)einspaziert" und der Feriennaherholung, ist das Aufgabenportfolio stetig gewachsen. Aus einem e.V. wurden ein Arbeitgeber und Wirtschaftsbetrieb.

Folge: Personal- und Budgetverantwortung nahmen den Löwenanteil der Vorstandsarbeit ein. Die ausdrücklich gewünschte weitere Intensivierung der Zusammenarbeit etwa mit den Vereinen musste zwangsläufig hinten anstehen, wenn es darum ging, Stellen zu besetzen, Gehälter anzuweisen oder, um ein aktuelles Beispiel zu nennen, sich mit der OGS-Gebührenfrage auseinander zu setzen - ein ehrenamtlicher Vorstand im Quasi-Hauptjob.

Vom Schritt jetzt, einer "klareren Trennung der Verantwortlichkeiten", versprechen sich die Mütter und Väter der gGmbH auch, engagierte Jugendliche wieder mehr in den e.V.-Vorstand einbinden zu können. "Die Vorstandsarbeit soll wieder so gestaltet sein, dass man junge Leute findet. Wir wollen uns auf die Ursprünge der verbandlichen Jugendarbeit konzentrieren und hoffen, hier mehr tun zu können", so Roschlau.

Für Mitarbeiter und OGS-Eltern ändere sich nichts, Roschlau sieht aber Optimierung durch professionelle Strukturen. "Alle werden dabei gewinnen. Die Entscheidungswege bei einem ehrenamtlichen Vorstand sind oft länger." Eine hauptamtliche Geschäftsführung sei da flexibler. Und sie ist schon gefunden. Silke Kornstädt, Betriebswirtin aus Aegidienberg, tritt am 1. Dezember die Teilzeitstelle an. "Wir sind sehr froh, jemanden zu haben, der zu uns passt", so Roschlau. Das Team wird vervollständigt wie bisher durch Biggi Winkelhausen als pädagogische Leitung und Andrea Buchholz in der Geschäftsstelle.

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