Gesperrter Weinberg am Drachenfels Winzer Pieper will eigenes Gutachten

Siebengebirge · Mit der schriftlichen Anordnung der Bezirksregierung haben die Winzer Bobbi Pieper und Karl-Heinz Broel auch einen Gebührenbescheid der Bezirksregierung erhalten.

"Erst nehmen sie uns die Existenz, und dann muss ich dafür auch noch 500 Euro zahlen", sagte Pieper gestern. Er hat das Schreiben seinem Anwalt übergeben und wird nun rechtliche Schritte einleiten.

In der Anordnung ist ein Teil seiner Anbaufläche von dem Betretungsverbot ausgenommen worden. Danach sind "nur" noch die drei Terrassen unmittelbar unter dem Siegfriedfelsen betroffen.

Pieper schätzt die Fläche auf rund 50 statt 60 bis 70 Prozent, wie bisher angenommen. Der Winzer möchte im Übrigen ein Gegengutachten des Mainzer Büros Geo International in Auftrag geben. Die Geologen sind Sachverständige für Geotechnik (Felsbau) des Eisenbahn-Bundesamtes.

Die CDU-Landtagsabgeordnete Andrea Milz (Königswinter) hat sich indes in einer Kleinen Anfrage an die NRW-Landesregierung gewendet. "Die Landesregierung muss sich nun entscheiden, ob die kulturgeschichtliche Bedeutung des Weinbaus am Drachenfels ein gemeinsames Landeserbe und somit besonders schutzwürdig ist oder nicht", so Milz.

Sie möchte wissen, wann mit einer Entwurfsplanung mit Kostenschätzung zu möglichen Maßnahmen zum Schutz vor Steinschlag am Siegfriedfelsen zu rechnen ist und ob das Land NRW die Federführung für die weitere Planung sowie die Umsetzung von Sicherungsmaßnahmen übernehmen wird.

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