Kultur im Siebengebirge Ein Berg, unzählige Facetten

Königswinter · Es ist die Mischung aus Natur- und Kulturlandschaft, die den gebürtigen Bonner Künstler Wolfgang Hunecke immer wieder fasziniert. Und zu immer neuen Ansichten inspiriert. Eine Auswahl seiner Werke ist derzeit unter dem Titel „Am Stenzelberg“ im Siebengebirgsmuseum in der Königswinterer Altstadt zu sehen.

 Immer wieder anders sieht der Stenzelberg aus, dem der Künstler Wolfgang Hunecke eine ganze Bilderserie gewidmet hat.

Immer wieder anders sieht der Stenzelberg aus, dem der Künstler Wolfgang Hunecke eine ganze Bilderserie gewidmet hat.

Foto: Frank Homann

Aquarell auf Büttenpapier, Öl auf Leinwand, Holzschnittmonotypien, Radierungen: Es sind unterschiedlichste Darstellungsformen, doch sie alle eint das Motiv – die schroffe, markante Landschaft am Stenzelberg. Mal sind die Bäume und Felsen schneebedeckt, mal wächst rechts und links am grauen Stein sattes Grün empor. Kein Zweifel, Hunecke, der seine Kindheit und Jugend in Niederdollendorf verbracht hat, kennt den Ort aus dem Effeff und versteht es, ihn immer wieder in völlig neuen Licht erscheinen zu lassen.

Eine geradezu unglaubliche Vielfalt in Technik und Farben bescheinigt Hunecke auch Frank Günter Zehnder, ehemaliger Direktor des Rheinischen Landesmuseums Bonn, der in Königswinter in die Ausstellung einführte. „Es macht Spaß, bei ihm genau hinzusehen.“

Die Landschaft, die Hunecke in seinen Bildern festhält, ist dabei alles andere als romantisch oder gar lieblich. Vielmehr spiegelt sich in seinen Bildern ein Stück weit die Geschichte des Berges. In dem aufgelassenen Steinbruch, in dem seit dem Mittelalter Quarz-Latit abgebaut wurde, leisteten noch bis ins 20. Jahrhundert die Menschen aus den umliegenden Orten harte Arbeit. Das Gestein war durch seine hohe Qualität besonders als Baumaterial geschätzt und wurde unter anderem bei der Probsteikirche in Oberpleis und in der Zisterzienserkirche Heisterbach verbaut. Durch den jahrhundertelangen Abbau jedoch ist von der ursprünglichen Form des Stenzelbergs so gut wie nichts erhalten geblieben. „Seine heutige Form ist nicht natürlichen Ursprungs, sondern extrem vom Menschen geprägt“, sagt Museumsleiter Elmar Scheuren. Auch das fängt Wolfgang Hunecke in seinen Bildern ein.

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