"Lebenswerte Siebengebirgsregion" Verein freut sich über die Chancen durch Chance 7

Königswinter · "In Königswinter und seinen Nachbargemeinden werden zwölf Millionen Euro für Zwecke des Naturschutzes bereitgestellt - nicht zur Wiederherstellung einer landschaftlichen Idylle, wie man meinen könnte, sondern zur Sicherung der Artenvielfalt und Vernetzung schutzwürdiger Biotope untereinander."

So sieht es jedenfalls der Verein Lebenswerte Siebengebirgsregion. Es gehe um artenreiche Obstwiesen, offene Weinbergsbrachen, naturnahe Fließgewässer und dergleichen. Nachdem im vergangenen Jahr die Verkippung von Gülle aus den Niederlanden auf hiesigen Äckern und die Massentierhaltung von Hühnern bei Bockeroth Schlagzeilen gemacht habe, freue man sich, dass das Bundesamt für Naturschutz Mittel für die Artenvielfalt in der Region bereit stellt, teilt der Verein Lebenswerte Siebengebirgsregion mit.

Der von den Gegnern des gescheiterten Nationalpark-Projektes getragene Widerstand gegen das Artenschutzprojekt des Bundes, des Landes NRW und des Rhein-Sieg-Kreises sollte niemanden verunsichern, erklärte der Sprecher des Vereins, Franz-Friedrich Rohmer.

Jeder Eigentümer könne selbst am besten beurteilen, welches Entgelt er als Ausgleich für etwaigen Nutzungsausfall fordern müsse, ob er sein Grundstück verkaufen wolle und ob er sich überhaupt auf Verhandlungen einlasse. "Dem Eigentümer wird kein wirtschaftliches Opfer abverlangt", glaubt Rohmer.

Die landschaftliche Qualität dagegen werde deutlich erhöht. Das komme auch den im Siebengebirge lebenden Menschen zugute. Dringender Handlungsbedarf bestehe zum Beispiel bei der Sicherung des Biotopverbundes. Am Pleisbach in Scheurenmühle und durch flächendeckende Rodung der Auwälder bei Rottbitze habe man "wichtige Biotopverbundkorridore geopfert für gewerbliche und wohnbauliche Nutzungen".

Nun fehle die naturnahe Verknüpfung des südlichen Siebengebirges mit den östlich angrenzenden Schutzgebieten, erklärte Rohmer. Der Rhein-Sieg-Kreis habe einiges wiedergutzumachen, meint der Verein. Und auch der Verschönerungsverein für das Siebengebirge müsse sich geeignete Schritte überlegen, die eine naturnahe Landwirtschaft im Naturpark begünstigen.

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