"Flohzirkus" in Sankt Augustin Kindestagesstätte feiert ihr 20-jähriges Bestehen

SANKT AUGUSTIN · Es ist ruhig in dem gemütlichen Holzhaus an der Kölnstraße 41, und "das liegt am Konzept", berichtet die Leiterin der integrativen Kindertagesstätte Flohzirkus, Rebecca Schmitz.

 Immer was los ist in der Kindertagesstätte "Flohzirkus".

Immer was los ist in der Kindertagesstätte "Flohzirkus".

Foto: Arndt

"Wir bereiten die Umgebung vor und schauen, was die Kinder brauchen", erläutert sie. Deshalb seien sie in den Situationen mehr beschäftigt und entsprechend ruhiger. Zum Team gehören neben den Erzieherinnen, zwei Halbtagslogopädinnen, eine Motopädin und die Köchin, die für regionale und saisonale Küche sorgt.

Die integrative Einrichtung, die am 29. Juni ihr 20-jähriges Bestehen feiert, betreut in zwei Gruppen je zehn so genannte Regelkinder und fünf Kinder mit unterschiedlichen Förderbedarfen. Vier Jahre, bevor die Kita "Flohzirkus" eingeweiht wurde, gab es viel zu wenige Kindergartenplätze in Sankt Augustin.

Da traf es sich gut, dass 1989 die frisch gekürte Stadträtin Marika Roitzheim antrat, um unter anderem auch diesen Mangel zu beheben. "Der Flohzirkus ist mein Baby, und ein paar Jahre später hätte ich mich das nicht mehr getraut", verrät sie. 1989 jedoch sei sie "damals noch voller Naivität" an die Sache herangegangen. Der Weg bis zur Grundsteinlegung im Jahr 1993 war holprig und schwer. Fast jeden Montag habe sich der Elternkreis, der als Elterninitiative auch Träger der Einrichtung wurde, getroffen.

"Als es endlich so weit war, liefen mir die Tränen aus den Augen", erinnert sich Roitzheim, die sich bis heute allen Kindertagesstätten verpflichtet fühlt, aber beim Flohzirkus quasi die Geburt selbst einleitete.

In all den 20 Jahren habe es nie Engpässe gegeben. Die Elterngenerationen seien sich ihrer Verantwortung bewusst gewesen und hätten nicht nur höhere Beiträge gezahlt, sondern auch ihre alljährlichen Arbeitsstunden abgeleistet, so Roitzheim.

Dennis Kaps ist Vorsitzender der Elterninitiative und gleichzeitig auch Vater eines Kindes mit Förderbedarf. Er weiß, was die Eltern leisten, die in unterschiedlichen Arbeitsgruppen 60 Stunden im Jahr arbeiten müssen. Ihn umtreiben aktuell aber auch Sorgen. Zum einen könnte es in Zukunft sein, dass die Therapeuten nicht mehr in der Einrichtung bleiben, sondern nur noch zu bestimmten Zeiten kommen. "Aus unserer Sicht geht damit der integrative Gedanken verloren", glaubt Kaps.

Weil die Kita keine Kinder mehr aus Bonn aufnehmen darf, sind für das kommende Kindergartenjahr zudem noch einige Plätze frei. Kaps ist jedoch überzeugt, dass der Flohzirkus auch zum 30-Jährigen einladen kann, der Ruf stimme und möglicherweise werde die Initiative das Haus sogar ausbauen, um auch die steigende Nachfrage nach Betreuungsplätzen für unter dreijährige Kinder bedienen zu können.

Die Geburtstagsfeier beginnt am Samstag, 29. Juni, um 14 Uhr. Es gibt ein großes Rahmenprogramm.

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