Kein Fremdverschulden JVA Siegburg: Häftling stirbt nach Krampfanfall

SIEGBURG · Er hatte nur noch wenige Tage bis zu seiner Entlassung aus der Siegburger Justizvollzugsanstalt (JVA). Doch in der Nacht zum vergangenen Donnerstag ist ein 28-Jähriger aus Wuppertal in einem Bonner Krankenhaus gestorben.

 In der JVA Siegburg ist ein Häftling verstorben.

In der JVA Siegburg ist ein Häftling verstorben.

Foto: dpa

Der Häftling starb an den Folgen einer Kopfverletzung, die er nach einem Krampfanfall erlitten hatte, wie Anstaltsleiter Wolfgang Klein am Mittwoch auf Anfrage bestätigte. "Wir sind erleichtert, dass die Staatsanwaltschaft keine Hinweise auf ein Fremdverschulden gefunden hat", so Klein, bei dem der Todesfall unweigerlich Erinnerungen an den Foltermord im November 2006 geweckt hat. Die Staatsanwaltschaft Bonn habe ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet. Man müsse nun das toxikologische Zusatzgutachten abwarten. Die Staatsanwaltschaft Bonn war gestern nicht zu erreichen.

Laut Klein war der Häftling noch eine halbe Stunde vor dem Vorfall am Dienstagmittag der Vorwoche zur routinemäßigen Untersuchung bei der Anstaltsärztin. Kurz nachdem er zurück in seine Einzelzelle gebracht worden war, muss es zu dem Krampfanfall gekommen sein, bei dem der Mann sich schwere Kopfverletzungen zuzog. Bei der Essensausgabe seien Vollzugsbeamte auf dumpfe Geräusche aus seiner Zelle aufmerksam geworden, berichtet Klein.

"Innerhalb von Minuten war der Rettungswagen da und der Mann kam ins Krankenhaus." Dort sei er dann am späten Abend des Folgetages gestorben. Zur Todesursache kursierten in seiner Anstalt diverse Gerüchte. "Wir müssen nun abwarten, was die Untersuchung ergibt", sagt Klein. Der Tod des 28-Jährigen, der wegen kleinerer Delikte eine vergleichsweise kurze Strafe abgesessen habe, mache ihn betroffen. "Besonders tragisch ist, dass er morgen aus der Haft entlassen worden wäre."

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