Ehemaliges Jugendgästehaus Sankt Maurus Umbau der Abtei hat begonnen

Siegburg · Staub wirbelt auf, als Steinbrocken in die Schubkarre poltern. Der Bagger dreht ab, in seinem Rücken brummt der Kompressor, der den Pressluftbohrer und -hammer antreibt. Bauarbeiter haben in der zurückliegenden Woche ganze Arbeit geleistet.

Davon zeugen aufgestemmte Fußböden, frei liegende Dachbalken, abmontierte Heizungen und Lampen sowie eingerissene Wände. Der Umbau der Abtei auf dem Michaelsberg hat begonnen. In einem ersten Schritt lässt das Erzbistum Köln das hinter der Vorburg gelegene ehemalige Jugendgästehaus Sankt Maurus für sechs Mönche der Unbeschuhten Karmeliten herrichten, die sich dort Mitte 2013 niederlassen werden.

Von außen sind zwei Container und blaue Schuttrutschen die einzigen Indizien für die umfangreichen Arbeiten, die sich hinter der gelben Fassade vollziehen. "Dort entstehen die privaten Räumlichkeiten der indischen Mönche", bestätigte Nele Harbeke von der Pressestelle des Erzbistums Köln am Dienstag.

Sie werden in der Abteikirche täglich Gottesdienste feiern und Stundengebete abhalten sowie seelsorgerische Dienste in der Pfarrgemeinde Sankt Servatius übernehmen. 2,5 Millionen Euro veranschlagt die Erzdiözese allein für den Umbau des Jugendgästehauses, in welchem die Siegburger Benediktiner einst ein Internat betrieben.

Deutlich mehr wird sie in die Sanierung der gegenüber gelegenen Abteigebäude investieren. Auf mehr als 40 Millionen Euro schätzte Hermann J. Schorn, Finanzdirektor des Erzbistums, im Januar die Kosten für die Umgestaltung der Klosteranlage in eine Tagungsstätte.

Die sieht auch einen 5000 Quadratmeter umfassenden Anbau auf dem unterhalb des Nordwestflügels gelegenen Parkplatz vor. Denn das Katholisch-Soziale Institut, das voraussichtlich 2016 von Bad Honnef nach Siegburg ziehen wird, braucht mehr Platz als die Abtei momentan bietet.

Bekanntlich läuft derzeit der vom Erzbistum ausgelobte Architektenwettbewerb. Dem Vernehmen nach tagt das Preisgericht am 20. November, um über die verbliebenen zwei Entwürfe zu entscheiden. Die Ergebnisse sollen im Dezember publik gemacht werden. Mit einem Beginn der aufwendigen Sanierungs- und Umbauarbeiten rechnet Siegburgs Technische Beigeordnete Barbara Guckelsberger nicht vor Mitte 2013.

Derweil dauern die Untersuchungen zu einer alternativen Erschließung des Michaelsberges über eine zweite Zufahrt über den Kleiberg, die Stadt und Erzbistum beauftragt haben, an. "Als Baustraße ist die Auffahrt grundsätzlich machbar", gibt Barbara Guckelsberger ein erstes Zwischenergebnis preis. Sie rechnet damit, dass sie weitere Einzelheiten in der kommenden Woche im Siegburger Rat präsentieren kann.

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