Zwei Bushaltestellen in Alfter-Impekoven Verwirrung und Empörung
ALFTER-IMPEKOVEN · Zwei Bushaltestellen führen in Impekoven zu Verwirrung und Empörung. Nicht nur bei CDU-Ratsfrau Ilse Niemeyer, sondern auch bei anderen Einwohnern, wie die Politikerin zu berichten weiß.
"Die Situation ist unbefriedigend", sagt sie diplomatisch. Der Unmut richtet sich auf folgendes: Zur Inbetriebnahme des Haltepunkts Impekoven der Voreifelbahn werden in der Nähe des Haltepunkts auf dem Ahrweg Bushaltestellen für die Linien 605 und N9 mit dem Namen "Alfter-Impekoven S" in Fahrtrichtung Alfterer Rathaus sowie in Fahrtrichtung Bonn eingerichtet. So soll die Anbindung zwischen Bus und Bahn verbessert werden.
Dafür wird die nur gut 90 Schritte entfernte Bushaltestelle "Alfter-Impekoven" für die Fahrtrichtung Bonn auf dem Ahrweg aufgegeben und wiederum rund 150 Schritte in Richtung Oedekoven versetzt. Unter dem Namen "Impekoven Unterdorf" wird sie sich dann auf dem Ahrweg, Höhe Haus Nummer 80, befinden - direkt gegenüber einer schon vorhandenen Bushaltestelle in Fahrtrichtung Rathaus. Das Resultat: Bisher gab es in dem Gebiet eine Bushaltestelle in Richtung Bonn und eine in Richtung Alfterer Rathaus, nun gibt es jeweils zwei - nur einige hundert Meter auseinander.
Für Niemeyer und andere Impekovener ist das unverständlich. "Die alte Bushaltestelle 'Impekoven' sollte bleiben", sagt sie. Die paar hundert Meter mehr Wegstrecke zum Bahnhaltepunkt machten es nicht aus. Dazu käme: Während sich die alte Haltestelle mit Wartehäuschen in einer Bucht befinde, seien die neuen - ohne Häuschen - direkt an der Straße, so dass der Verkehr auf dem nicht gerade breiten Ahrweg stark behindert werde. Doch damit ist es laut Niemeyer noch nicht genug.
Stehe ein Bus an der neuen Haltestelle "Impekoven Unterdorf", könnten Autofahrer, die aus der gleichnamigen Seitenstraße kämen, den Ahrweg nicht mehr überblicken. "Das ist sehr gefährlich", sagt Niemeyer - und fasst zusammen: "Die Eröffnung des Bahnhaltepunkts wird von den Impekovenern sehnlichst erwartet, aber die beiden neuen Bushaltestellen sollten wieder aufgehoben werden."
Auch Ratsmitglied Michael Schroerlücke (Grüne) beschäftigt sich mit den Haltestellen. Sie lägen in der Tat nah bei einander, sagt er. Allerdings: Für den Nachtbus N9 sei eine Haltestelle nahe der Wohnbebauung gut, für die 605 aber eine Haltestelle nah am Bahnhaltepunkt.
"Die 605 müsste nicht im Unterdorf halten", findet er. Dass die Haltestellen direkt an der Straße seien, habe damit zu tun, dass es "sehr schwierig und platzraubend sei", eine Station für mobilitätseingeschränkte Passagiere in eine Haltebucht zu bauen. Alfters Kreistagsabgeordneter Oliver Krauß (CDU) ergänzt, es sei die Tendenz erkennbar, dass diese sogenannten Buskaps (Haltestellen direkt an der Straße) prioritär gebaut würden - auch, um dem ÖPNV Vorrang zu gewähren.
Die Gemeinde Alfter äußert sich auf Anfrage schriftlich: Mit der Eröffnung des Haltepunkts Impekoven habe sich die Notwendigkeit der Überarbeitung der Bushaltestellen in Impekoven ergeben. Ziel sei, die unmittelbare Verknüpfung der Bushaltestellen mit dem neuen Bahnhaltepunkt zu erreichen. Dies sei auch im Planfeststellungsverfahren zum neuen Bahnhaltepunkt "verpflichtend festgehalten".
Dazu seien zwischen allen beteiligten Behörden und Verkehrsträgern die jetzt eingerichteten Bushaltestellen vereinbart worden. Und: "Die Inanspruchnahme der neuen Haltestellensituation wird beobachtet, bewertet und anschließend das weitere Vorgehen zwischen allen Beteiligten abgesprochen."
Weiter warten auf das neue Buskonzept
Mit Inbetriebnahme des Haltepunkts Impekoven sollte der Busverkehr in Alfter umgestellt werden. Dazu wurde ein Buskonzept entwickelt, für das Ratsherr Michael Schroerlücke (Grüne), CDU-Kreistagsabgeordneter Oliver Krauß und Wolfgang Görlitz aus Gielsdorf Info-Abende organisiert hatten. Trotz Abstimmung mit dem Kreis werden nur Teile umgesetzt, darunter nicht die verbesserte Abstimmung zwischen Bahn und Bus in Impekoven.
Laut Schroerlücke, Krauß und Görlitz hat die Bonner Politik den Beschluss über das Konzept, von dem auch Bonn teilweise betroffen ist, verschoben. Dies liege an einer "vermeintlichen Unsicherheit über die Kosten, die auf die Bonner durch die Umstellung zukommen, sowie Uneinigkeit bezüglich der Führung einzelner Linien." Ebenso liefen noch notwendige Verhandlungen zwischen den Stadtwerken Bonn und dem Regionalverkehr Köln.
Schroerlücke: "Die Tatsache, dass hier wieder einmal eine Chance vertan wird, sinnvolle Verbesserungen im Nahverkehrsangebot so schnell wie möglich umzusetzen, ist umso bedauerlicher, weil das neue Konzept langjährige Forderungen der Bonner berücksichtigt." Darunter falle etwa, Busse stärker auf die Schiene auszurichten.