Denkmal für Schall von Bell Carmen und Peter Marienfeld werben in der Burg Lüftelberg für ihr Projekt

MECKENHEIM-LÜFTELBERG · Die Idee, in seinem Heimatort Lüftelberg ein Denkmal für den im 17. Jahrhundert in China wirkenden Astronomen Johann Adam Schall von Bell zu errichten, fand Anklang.

 Unterstützen die Denkmal-Pläne (von links): Monika Zilg-Wiehlpütz, Gudula von Jordans, Carmen Marienfeld, Peter Marienfeld, Eckart Roloff, Klaus Weiler und Carl-Hubertus von Jordans.

Unterstützen die Denkmal-Pläne (von links): Monika Zilg-Wiehlpütz, Gudula von Jordans, Carmen Marienfeld, Peter Marienfeld, Eckart Roloff, Klaus Weiler und Carl-Hubertus von Jordans.

Foto: Roland Kohls

Bei einer Veranstaltung im Gartensaal der Burg Lüftelberg warben die Initiatoren Carmen und Peter Marienfeld vom Vorstand der Lüftelberger Dorfgemeinschaft jetzt gemeinsam mit dem Ippendorfer Autoren Eckart Roloff vor etwa 30 geladenen Gästen für ihr Projekt und erhielten zahlreiche Zusagen für Unterstützung.

Es sei ein "ambitioniertes Ziel", 25.000 Euro, die die Bronzestatue kosten soll, aus Spenden zu finanzieren, meinte Ortsvorsteher Jürgen Schwerdtfeger. Er sei von der Idee zum Denkmal begeistert, denn schließlich wohne er selbst im Schall-von-Bell-Weg.

Schall von Bell sei eine faszinierende Persönlichkeit gewesen, mit der man eigentlich mehr werben sollte, befand Bürgermeister Bert Spilles und versprach, bei der Sponsorensuche aktiv zu werden: "Sie haben mich auf Ihrer Seite!"

Dass auch der von den Initiatoren präferierte Standort nahe der Kirche nicht unbedingt Wunschmusik bleiben muss, signalisierte Willi-Josef Wild. Der Kirchenvorstand stehe dem Thema positiv gegenüber.

Es sei sowieso im Gespräch, im Rahmen einer Öffnung der Kirchen den Vorplatz umzugestalten. Natürlich müsse der Standort auch mit dem Kunstsachverständigen des Bistums und mit der Denkmalbehörde abgestimmt werden, erläuterten die Marienfelds die weitere Vorgehensweise.

Sie könne sich die Statue auch nahe der Lüftelberger Burg vorstellen, erklärte Dorfbewohnerin Mechthild Sylvester, die der Initiative in jedem Fall ein positives Ergebnis wünscht. Auch von Meckenheimer Künstlerinnen könne man Angebote für eine Bronzestatue einholen, regte eine Anwesende an. Bislang soll der Quedlinburger Künstler Jochen Müller das Denkmal fertigen.

Für den Heimatverein Meckenheim und für den Verein Meckenheimer Stadtmuseum und Kulturforum, die beide die Initiative unterstützen, nahm Irene Krüger am Treffen teil. Erst im vergangenen Jahr habe der Museumsverein mit einer Ausstellung das Wirken Schall von Bells beleuchtet, erinnerte Krüger, die einen Scheck vom Museumsverein über 100 Euro dabei hatte.

Einige Spenden seien auch bereits nach einer Wurfblattaktion im Dorf eingetroffen, erzählte das Ehepaar Marienfeld. Kein Spender müsse sich Gedanken machen, dass das Geld zu einem anderen Zweck genutzt würde, versprach der Vorsitzende der Dorfgemeinschaft, Klaus Weiler.

Den beeindruckenden Lebenslauf des Astronomen Johann Adam Schall von Bell, der 1592 als Sohn einer Lüftelberger Adelsfamilie geboren wurde, bereits mit 16 Jahren zum Studium nach Rom ging und schließlich als jesuitischer Missionar am chinesischen Kaiserhof Karriere machte, ließ der Buchautor Roloff Revue passieren.

Er hatte den Stein für das Denkmal ins Rollen gebracht, als er nach einer Feier auf dem Lüftelberger Schloss anlässlich des 420. Geburtstages Schall von Bells am 1. Mai gefragt hatte, warum in Lüftelberg eigentlich so wenig auf den berühmten Sohn des Ortes hinweise.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort