Einweihung in Rheinbach Kirche baut Jobcenter

Rheinbach/Meckenheim · Die Pfarrgemeinde St. Martin stellt am Römerkanal in Rheinbach ein neues, modernes Bürogebäude für das neue Jobcenter zur Verfügung, das auch für Kunden aus Meckenheim, Swisttal und Wachtberg zuständig ist.

 Das neue Jobcenter in Rheinbach weihten Kirchenvorstand Joachim Schneider (von links), Ralf Holtkötter, Geschäftsführer des Jobcenters Rhein-Sieg, Pfarrer Bernhard Dobelke, der stellvertretende Geschäftsführer der Agentur für Arbeit in Bonn, Manfred Kusserow, und Landrat Sebastian Schuster ein. FOTO: AXEL VOGEL

Das neue Jobcenter in Rheinbach weihten Kirchenvorstand Joachim Schneider (von links), Ralf Holtkötter, Geschäftsführer des Jobcenters Rhein-Sieg, Pfarrer Bernhard Dobelke, der stellvertretende Geschäftsführer der Agentur für Arbeit in Bonn, Manfred Kusserow, und Landrat Sebastian Schuster ein. FOTO: AXEL VOGEL

Foto: Axel Vogel

Die Rechnung ist einfach: Wer sein Geld auf die Bank bringt, erhält Zinsen. Da diese Rechnung in Zeiten von Negativzinsen aber nicht mehr aufging, suchte die katholische Kirchengemeinde St. Martin aus Rheinbach nach einer Möglichkeit, das kirchliche Vermögen auf andere Weise zu mehren. Als ein Glasunternehmer seinen Firmensitz auf einem Kirchengrundstück am Römerkanal aufgab, um nach einem neuen Standort Ausschau zu halten, traf es sich gut, dass das Meckenheimer Jobcenter zeitgleich aus Platzgründen ebenfalls einen neuen Standort anstrebte. Am Mittwoch durchschnitten Vertreter der Gemeinde, des Kreises und der Agentur für Arbeit nun ein symbolisches Band, welches das neue Jobcenter für Meckenheim, Swisttal, Wachtberg und Rheinbach offiziell eröffnete.

Innerhalb eines Jahres wuchs das neue Bürogebäude am Rheinbacher Römerkanal in die Höhe (der GA berichtete). Die katholische Kirchengemeinde trat nicht nur als Bauherrin für das zweieinhalb Stockwerke hohe Haus in Erscheinung, sie vermietet es auch an das Jobcenter Rhein-Sieg. „Wir suchten nach einem Mieter, der etwas für Familien tut“, erklärte Joachim Schneider, stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstandes St. Martin.

Gemeinde hat rund zwei Millionen Euro investiert

Dass die 35 Mitarbeiter des Jobcenters nun ihre Büros in dem modernen, nach neuesten energetischen Richtlinien errichteten Bau bezogen haben, sei „ein Idealfall“, so Schneider. „Wir tragen so dazu bei, dass Menschen in unserem Gebäude Hilfe und Unterstützung auf der Suche nach Arbeit und sozialer Absicherung erfahren.“ Rund zwei Millionen Euro hat die Gemeinde für das vom Meckenheimer Architekten Stefan Knortz ersonnene Gebäude investiert. Der Mietvertrag läuft für 20 Jahre. Der Clou: „Das Gebäude ist so konzipiert, dass im Falle eines Auszugs bis zu fünf Nutzer hier autark arbeiten könnten.“

„Die neue Liegenschaft war dringend nötig, weil die alten Räumlichkeiten aus allen Nähten platzten“, meinte Ralf Holtkötter, Geschäftsführer des Jobcenters Rhein-Sieg – und damit Chef über sieben Arbeitsvermittlungsstellen im Kreis. So mussten in Meckenheim zusätzliche Büros angemietet werden, was der Zusammenarbeit in der Geschäftsstelle alles andere als förderlich gewesen sei, so Holtkötter.

Ein Kreuz als Präsent

Ein schlichtes Kreuz – kein Kruzifix – brachte Pfarrer Bernhard Dobelke als Eröffnungspräsent mit: „Damit die Menschen merken, dass in diesem Gebäude in irgendeiner Art und Weise Christus mit aktiv ist.“ Außerdem hatte er ein goldenes Kesselchen mit Weihwasser dabei, um die Räumlichkeiten zu segnen. Landrat Sebastian Schuster merkte nach einem Rundgang durch den Neubau an, dass dieser „für alle Seiten ein Gewinn“ sei: für die Mitarbeiter und deren anspruchsvolle Arbeit als auch die Bürger, „die uns in angespannten Lebenssituationen aufsuchen“, so Schuster.

Worte des Lobes fand auch Wolfgang Kusserow, stellvertretender Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Bonn: Das helle, freundliche Gebäude gebe den Mitarbeitern Energie für die Arbeit. „Und auch die, die ein Jobcenter in Anspruch nehmen, brauchen Energie“, so Kusserow. Schließlich falle der Gang zum Jobcenter nicht leicht. Dass das Gebäude auch bei den „Kunden“ gut ankomme, unterstrich Alexander Hartig-Pfahl, Teamleiter des Rheinbacher Jobcenters: „Es strahlt auf unsere Kunden ab. Sie wirken viel gelöster.“

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