Ausstellung "Kinderzeit und Altertümchen" Museumsstube Buschhoven: Altes Spielzeug neu entdecken

SWISTTAL-BUSCHHOVEN · Verschiedene Spielzeuge und Gegenstände des Alltags aus dem 19. und 20. Jahrhundert sind ab sofort wieder in der Museumsstube Buschhoven zu entdecken. In die früheren Zeiten eintauchen kann, wer Am Steinrausch durch den Garten hinter dem Haus Nummer 27 die Kellertreppe hinuntergeht.

In der Museumsstube: Sigrid Lindner hinter einem Schaukasten mit Spielzeug aus den 30er und 40er Jahren.

In der Museumsstube: Sigrid Lindner hinter einem Schaukasten mit Spielzeug aus den 30er und 40er Jahren.

Foto: Roland Kohls

"Die Museumsstube besteht seit neun Jahren. Ich wechsele die Ausstellungsstücke immer mal wieder aus, weil ich so viel habe, dass ich damit noch gut zwei weitere Räume füllen könnte. Vor Kurzem habe ich Blechspielzeuge zusammengesucht und in die Vitrinen gestellt", erzählt Sigrid Lindner. Zu den ältesten Stücken gehören eine Wachspuppe, die aus dem 18. Jahrhundert stammt, und ein Gebetbuch von 1799. "Einen Teil unserer Sammlung haben wir von unseren Vorfahren geerbt", sagt Wolfram Lindner.

"Wir haben auch zwei keltische Goldmünzen, sogenannte Regenbogenschüsselchen. Diesen Namen haben sie, weil sie leicht gewölbt sind, so dass sich bei Regen Wassertropfen darin sammeln konnten, die dann bei Sonnenschein auf dem Feld gut sichtbar waren. Die Leute haben damals geglaubt, dass die Münzen dort zu finden sind, wo der Regenbogen die Erde berührt", erklärt er. Die neueste Errungenschaft von Sigrid Lindner ist eine große "Frozen Charlotte"-Badepuppe, die sogar einen Schwimmreifen hat.

Lange bevor Barbie den Spielzeugmarkt eroberte, waren um 1900 geschnitzte Holzpuppen mit beweglichen Armen und Beinen, die noch heute in Südtirol hergestellt werden, ein Exportschlager. Sie wurden unter dem Namen "Dutch Doll" bekannt. Ein altes Exemplar ist auch in der Museumsstube zu sehen.

Neben einer beachtlichen Puppensammlung gibt es Stofftiere, Kaufläden, Puppenstuben, Elastolinfiguren, alte Küchengeräte, Werbeartikel, Fotoapparate, Münzen, alte Ansichtskarten und vieles mehr zu sehen. "Die Wäschemangel hier ist von meiner Großmutter", erinnert sich Sigrid Lindner. "Vieles habe ich geschenkt bekommen oder auf Trödelmärkten gekauft", sagt sie.

Zu den Besonderheiten zählt auch ein Dux-Kinderkino (1968) und eine Laterna Magica. Letztere wurde vermutlich vor 1920 hergestellt. Mit Hilfe einer brennenden Kerze kann die "Laterna Magica" einzelne Bilder an die Wand projektieren.

Interessierte können die Museumsstube von Juni bis September an jedem ersten Sonntag im Monat von 14.30 bis 17.30 Uhr besuchen. Auf Anfrage unter der Rufnummer 0 22 26/ 1 66 69 sind auch andere Termine möglich. Der Eintritt ist frei.

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