Stadtdechant Schumacher bittet um Unterstützung Bonn hilft Bethlehem
BONN · Im Urlaub traf Stadtdechant Monsignore Wilfried Schumacher eher zufällig auf die Salesianer in Bethlehem und Jerusalem. In der Stadt Jesu Geburt betreibt der Orden der Salesianer Don Bosco schon seit 1960 eine Technische Schule. Weil diese dringend finanzielle Unterstützung benötigt, fasste Schumacher noch auf der Rückreise den Entschluss, dem Projekt zu helfen.
Als erster Pate konnte Norbert Blüm gewonnen werden. "Diese Schule ist ein elementares Friedensprojekt", sagte der ehemalige Bundesminister bei der Vorstellung des Projekts im Münster-Carré. 270 palästinensische Schüler, davon ein Drittel Christen und zwei Drittel Muslime, werden derzeit an der Schule unterrichtet. Sie erlernen neben technischen Berufen wie Holzbearbeitung und Elektrotechnik auch moderne Kommunikation und Mechatronik sowie Kunsthandwerk. Nahezu alle Absolventen finden nach ihrer Ausbildung eine Anstellung.
"Junge Menschen mit Arbeit und Perspektive greifen nicht zur Waffe", sagte Thomas Gerhards, Teamleiter Projekte der Don Bosco Mission in Bonn. Der gemeinsame Unterricht und die Vermittlung des christlichen Wertebildes bilde einen ganzheitlichen Lehransatz. Missioniert werden soll dabei nicht. "Wir nehmen Rücksicht auf alle muslimischen Bedürfnisse", so Gerhards. Die Kurspläne berücksichtigten Gebetszeiten, auch Räume stünden zur Verfügung.
1200 Euro kostet ein Schuljahr pro Schüler, maximal 600 Euro könnten die Eltern der Schüler selbst beisteuern, schilderte Schumacher die Situation. Mit möglichst vielen Paten-, aber auch Teil- und Firmenpatenschaften hofft er nun, den Fehlbetrag mindern zu können - zahlbar in einer Summe, in monatlichen Zahlungen oder durch eine einmalige Spende.
Neben Norbert Blüm unterstützt auch der ehemalige ARD-Korrespondent Clemens Verenkotte das Projekt. Er übermittelte eine Audiobotschaft, die zusammen mit weiteren Informationen auf der Seite www.kath-bonn.de zu finden ist.
