Kontaktverfolgung Stadt Bonn sucht Hilfe bei Bundeswehr wegen hoher Corona-Zahlen

Bonn/Siegburg · Die Corona-Zahlen steigen in NRW stark an. Deshalb suchen sich nun mehrere Städte und Kreise wieder Unterstützung bei der Bundeswehr – unter anderem die Stadt Bonn und der Rein-Sieg-Kreis. Konkret geht es um Hilfe bei der Kontaktverfolgung.

 Die Bundeswehr hat im Rhein-Sieg-Kreis bereits bei der Kontaktverfolgung geholfen.

Die Bundeswehr hat im Rhein-Sieg-Kreis bereits bei der Kontaktverfolgung geholfen.

Foto: Meike Böschemeyer

Wegen der stark steigenden Corona-Infektionszahlen will die Stadt Bonn nun Hilfe bei der Bundeswehr suchen. „Die Bundeswehr hat uns ja schon tatkräftig unterstützt, das hatte sich bewährt“, sagte ein Stadtsprecher am Freitag auf GA-Anfrage. Deshalb werde man nun erneut über die Bezirksregierung Köln einen Hilfeleistungsantrag stellen. Konkret geht es den Angaben nach um die Kontaktverfolgung bei Infizierten. Wann die Soldatinnen und Soldaten dann letztlich vor Ort helfen könnten, sei noch unklar. Am Freitag lag der Inzidenzwert in Bonn bei 193,3.

Auch der Rhein-Sieg-Kreis bat um Unterstützung durch die Kräfte der Bundeswehr. Die Bezirksregierung Köln habe bereits signalisiert, dass ab kommenden Montag ein Vorauskommando in Siegburg eingesetzt werden könne. Neben Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis haben mehrere Städte und Gemeinden in NRW entsprechende Anfragen geschickt. „Momentan sind bei uns 14 Anträge auf Hilfeleistung durch die Bundeswehr eingegangen, bedingt durch die dramatische Zunahme der Corona-Zahlen“, sagte ein Sprecher des Bundeswehr-Landeskommandos NRW am Freitag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Die Hilfsgesuche kommen demnach aus allen fünf Regierungsbezirken. 13 Anträge beziehen sich nach Angaben von Oberstleutnant Stefan Heydt auf die „Kontaktverfolgung“, etwa durch die Gesundheitsämter. Bei einem Antrag gehe es um die mobile Corona-Testung. Die Hilfeersuchen müssten noch vom Kommando Territoriale Aufgaben in Berlin geprüft und genehmigt werden, erklärte Heydt. Geplant seien die Einsätze dann von der nächsten Woche an bis Mitte Dezember. Derzeit geht die Bundeswehr davon aus, dass mehr als 211 Soldatinnen und Soldaten als Unterstützungskräfte, sogenannte „Helfende Hände“, eingesetzt werden.

Mehrfach waren Bundeswehrkräfte in der Corona-Pandemie schon zum Einsatz gekommen. Meist wurden sie von den Städten und Gemeinden angefordert, um die teilweise überlasteten Gesundheitsämter bei der Kontaktnachverfolgung zu unterstützen.

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(mit Material von dpa)
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