Jugendfeuerwehr in Endenich Jungfeuerwehr testet Wasser in Notbrunnen

ENDENICH/LENGSDORF · Die Aufgabe, die die sechs Mitglieder der Endenicher Jugendfeuerwehr übernommen haben, ist keine Spielerei: Sie testen regelmäßig die Wasserqualität der drei Notbrunnen im Stadtteil.

 Lucas, Salva und Lennard (v.l.) zapfen Wasser aus dem Notbrunnen, um es anschließlich kontrollieren zu lassen.

Lucas, Salva und Lennard (v.l.) zapfen Wasser aus dem Notbrunnen, um es anschließlich kontrollieren zu lassen.

Foto: Knopp

"Wir haben auf jeden Fall eine gewisse Verantwortung", ist sich Lucas (17) bewusst. Und die nehmen sie sehr ernst: Sie führen die Prüfung nicht nur einmal im Jahr, wie vorgeschrieben, sondern zweimal durch.

Zwei dieser Brunnen liegen Auf dem Hügel, einer in der Brahmsstraße, insgesamt sind 56 über ganz Bonn verteilt. "Wir reinigen die Brunnen und prüfen das Wasser auf Sauberkeit", erklärte Lucas bei der Untersuchung, die am Mittwoch durchgeführt wurde. Dafür müsse das Wasser erst mal eine Weile laufen gelassen werden, um die Leitungen von Ablagerungen zu befreien, erklärte Lucas.

"Wir testen nach Geschmack und Wasserfarbe", sagte Salva (13). Vertreter des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) sind immer mit dabei: Wassersicherstellungsexperte Peter Fischer füllte Chlor in das abgezapfte Wasser, um es trinkbar zu machen: "Es handelt sich um Grundwasser." Das könne keimbelastet sein. Die Notbrunnen werden deshalb alle fünf Jahre auch chemisch untersucht. Außerdem werden bei jeder Reinigung Proben entnommen und

Dieses Wasser ist von der normalen Trinkwasserversorgung unabhängig: Die Brunnen kommen nur in besonderen Fällen zum Einsatz, um die Bevölkerung zu versorgen, etwa im Verteidigungsfall, bei Hochwasser, wenn nach einem Stromausfall kein Wasser aus den Leitungen kommt oder dieses belastet ist. Dann rücken Feuerwehr und Katastrophenhelfer aus und verteilen dieses Wasser an die Bevölkerung: Pro Kopf und Tag werden 15 Liter bemessen.

In einem solchen Fall müsse man darüber hinwegsehen, dass das Wasser wie im Hallenbad nach Chlor schmecke, so Fischer. "Wir sind dankbar, dass die ehrenamtlichen Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr und besonders die Jugendlichen diese Aufgabe übernehmen", sagte BBK-Präsident Christoph Unger. "Sie werden dadurch nicht nur spielerisch an den Brandschutz herangeführt, sondern übernehmen eine wichtige Aufgabe."

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