Kommentar Asylsuchende in NRW - Heimat für Verfolgte

Die steigende Zahl der Asylbewerber vom Balkan stellt viele Kommunen in NRW vor Probleme. Nach dem Abebben der Flüchtlingszahlen Ende der 1990er Jahre hatten Land und Kommunen schrittweise Aufnahmeeinrichtungen und Unterkünfte abgebaut. Mit dem Syrien-Konflikt und der Zunahme von Antragstellern aus Serbien, Rumänien und Bulgarien reichen die Übergangsheime jetzt nicht mehr aus.

Die Anerkennungsquote von Asylbewerbern aus Serbien und Kosovo liegt bei annähernd null. Für Armutsflüchtlinge ist das Asylrecht nicht zuständig. Die Bundesrepublik kann und sollte in der Heimat dieser Flüchtlinge humanitäre Hilfe leisten. Für Asylbewerber aus den Krisenregionen in Syrien, Afghanistan und politisch Verfolgte aus dem Iran muss das Zufluchtsland Deutschland hingegen die nötigen Kapazitäten bereitstellen. Wer im Heimatland nicht mehr sicher leben kann, hat Anspruch auf konkrete Hilfe.

Die Politik ist gefordert, Asylmissbrauch zu verhindern, weil nur so die Akzeptanz der Bevölkerung für die Aufnahme von Asylbewerbern gewahrt bleibt. Wo immer neue Heime geplant werden, sind Vorbehalte, Vorurteile und Ängste vorhanden. Sorgen der Anwohner lassen sich aber am besten ausräumen, wenn die Politik die Grundlagen dafür schafft, dass von Flüchtlingsheimen keine Risiken ausgehen.

Derzeit deutet die politische Entwicklung an den Krisenherden der Welt darauf hin, dass die Zahl der Asylbewerber in den nächsten Jahren wieder anwachsen wird. Auch NRW muss einen Beitrag leisten, politisch Verfolgten eine neue Heimat zu bieten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Nicht ohne Nachteil
Kommentar zur Wahlrechtsreform Nicht ohne Nachteil
Zum Thema
Aus dem Ressort